Dienstag, 5. Mai 2009

Leserbrief zum Publik-Forum 8/09 über die dortigen Berichte zur Finanzkrise

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Ich habe einen Leserbrief an das von mir sehr geschätzte Publik-Forum geschrieben, dessen Ausgabe 8/2009 unter dem Rahmenthema „Das Ende des Scheins. Buddhisten, Christen, Muslime und die Finanzkrise“ stand.


Nachtrag: Teile dieses Leserbriefs wurden tatsächlich im Publik-Forum 10/2009 veröffentlicht! Vgl. meinen blog-Beitrag v. 25.5.2009!



Liebes Publik-Forum,


mein Dank für die vielen Argumente, die Sie aus der Sicht verschiedener Religionen zum ethischen Umgang mit Geld und zu Maßnahmen gegen die Finanzkrise zusammengetragen haben!


Von den Aussagen der christlichen Vertreter, speziell Friedhelm Hengsbachs, kommen mir einige schon bekannter vor. Die Analyse von Karl Heinz Brodbeck aus buddhistischer Sicht hat aber meine Sicht auf die Probleme sehr erweitert: Gier, Hass und Verblendung als Triebfedern des Turbo-Kapitalismus!


Geld ist ja eigentlich nur eine sekundäre, künstliche Größe und dient der Menschheit, Güter zur Versorgung aller zu organisieren und zu verteilen. So war es zumindestens wohl einmal ursprünglich. Pervers, wie der Finanzkapitalismus diese einfache Tatsache so auf den Kopf stellen konnte, dass mittlerweile die Menschheit zum Diener (nicht schon eher: Sklaven!?) des Geldes geworden ist, um seine Vermehrung voranzutreiben.


Dass die Welt wieder auf die Füße zurückgestellt wird, sehe ich noch sehr skeptisch. Denn alle die „Eliten“, die das bewerkstelligen müssten, bestehen doch überwiegend noch aus den alten „Machern“, die uns mit ihrem neoliberalen Wirtschaftsverständnis dieses Desaster eingebrockt haben. Aber noch nie gab es so viele gegenläufige Stimmen, das macht doch etwas Hoffnung darauf, dass ein Umdenken und verändertes Handeln noch erfolgen könnte! Allen voran, eher leise, aber nachhaltig, das Publik-Forum und Wolfgang Kessler, dessen Analysen und Kommentare zu diesem Themenkreis ich seit Jahren sehr schätze!


Mit freundlichen Grüßen JÜRGEN LÜDER

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