Donnerstag, 15. März 2018

Meine Überzeugungen: Rosa Luxemburg über Ferdinand Lassalle und die Wahrheit

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Wie Lassalle sagte,
ist und bleibt die revolutionärste Tat,
immer "das laut zu sagen, was ist".

Rosa Luxemburg

Meine Quelle für dieses Zitat war eine Postkarte! Aber dieses Zitat dürfte so bekannt sein, dass es hinlänglich viele zuverlässige Angaben darüber geben wird.

Lassalle und Luxemburg hatten sicherlich eine rein politische Interpretation des Weltgeschehens bei diesem Zitat im Auge. Es fasziniert mich aber besonders, weil es natürlich diesen Blickwinkel umfasst, gleichzeitig aber auch auf der individuellen psychologischen Ebene große Aussagekraft hat.

Viele Ereignisse der "großen", aber auch der Lokalpolitik zeigen, wie von den (kleinen und großen) Mächtigen ständig unbequeme Wahrheiten "unter den Teppich gekehrt werden", und derjenige massive Sanktionen befürchten muss, der daran rüttelt. Dass Diktaturen und Diktatoren schon immer so gehandelt haben und auch derzeitig handeln, davon sind die Zeitungen voll. Kritikwürdig sind dann aber meist die ausgemachten Gegner, und es fällt nicht schwer, den Verlust objektiver Berichterstattung in der Türkei zu beklagen und schlimme Vorahnungen auf mögliche Entwicklungen z.B. in Polen zu haben. Aber auch "die eigene Nase" in westlichen "Vorzeigestaaten" darf angefasst werden, wenn es um Enthüllungen von Whistleblowern wie Edward Snowdon geht ... Aber bereits im AT war es für Propheten lebensgefährlich, den göttlichen Auftrag auszuführen und dem Volk und den Herrschern den Spiegel vorzuhalten. Jona hat sich vergeblich dagegen zu wehren versucht...

Aber auch im kleineren Rahmen kann es großen Ärger geben, wenn jemand an "Familiengeheimnissen" rührt und sich um Aufklärung bemüht und damit ungeschriebene Gesetze verletzt. Allerdings ist es in allen familientherapeutschen Ansätzen klar, dass nur auf diesem Weg Veränderungen eingeleitet und frühere Wunden und Ungerechtigkeiten gegenüber ausgegrenzten Familienangehörigen ausgesöhnt werden können.

Von moderner Familientherapie ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zurück zu den revolutionären Erkenntnissen der Psychoanalyse: Unerwünschte, ängstigende und beschämende Erlebnisse und Vorstellungen werden ins Unbewusste verdrängt. Sie an die Oberfläche zu holen und sich bewusst   zu machen, ist auch eine revolutionäre Tat und ein Akt der Selbstbefreiung, vor der sich aber die meisten Menschen durch massive Widerstände zu schützen versuchen. 

 

Meine Überzeugungen: Die Bedeutung des Erinnerns bei Baal Schem Tov

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Zu diesem Zitat habe ich eine ganz besondere Beziehung. Einerseits ist es eines der ältesten aus meiner "Sammlung", die ich irgendwann einmal vor etwa 35 Jahren angefangen habe. Andererseits wird hier eine fundamentale Wahrheit mitgeteilt, die für mich eine grundlegende Bedeutung hat: Nur wenn ich mich an eigene oder kollektive Ereignisse der Vergangenheit erinnere, gegebenenfalls diese betrauere, bin ich frei für Zukünftiges, ohne dass mich ungeahnte Verstrickungen an Früheres fesseln. Hier nun das Zitat:

Nicht im Vergessen, sondern im sich Erinnern besteht das Geheimnis der Erlösung.

Baal Schem Tov 

Von diesem Autor weiß ich nur, dass er im 18. Jahrhundert gelebt hat. Das Zitat verdanke ich einem Programmheft der Berliner Schaubühne aus dem Jahr 1982 zu dem Stück "Der Dibbuk".

 

Mittwoch, 14. März 2018

Meine Überzeugungen: Was ich von Bertrand Russell gelernt habe

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Vor langer, langer Zeit zu Beginn meines Studiums habe ich mich mit Bertrand Russell und seinem Buch "Warum ich kein Christ bin" auseinandergesetzt. Zwar kritisiert er das Christentum scharf, positioniert sich aber auch eindeutig hinsichtlich seiner Überzeugungen und formuliert ein Kapitel "Woran ich glaube". Daraus stammen die beiden folgenden Zitate:

Das Glück ist wahr, auch dann, wenn es ein Ende finden muss, und auch das Denken und die Liebe verlieren nicht ihren Wert, weil sie nicht ewig währen.
und

Das gute Leben ist von Liebe beseelt und von Wissen geleitet.
Beide Zitate aus: Bertrand Russell: Warum ich kein Christ bin. - Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1968. (= rororo 1019-1020). S. 62 (1. Zitat) und S. 64 (2. Zitat als Kap.-Überschrift)

Meine Überzeugungen: Erich Fromms Buddha-Zitat

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Beim Nachschlagen des Erich-Fromm-Textes habe ich nach langer Zeit wieder einmal in seinem Buch "Psychoanalyse und Ethik" geblättert. Und dabei wieder das Buddha-Zitat gefunden, das Fromm als Motto seinem Text vorangestellt hat, was ja nichts anderes besagen dürfte, dass er selbst es als eine Grundlage seines Denkens ansieht. In Dankbarkeit schließe ich mich an. (Es gibt so viele große Denker, denen die Menschheit dankbar sein könnte ...)


Seid euer eignes Licht.
Seid eure eigne Zuversicht.
Haltet euch an die Wahrheit in euch selbst
als das einzige Licht. 
BUDDHA 

zitiert nach Erich Fromm, Psychoanalyse und Ethik, Motto