Mittwoch, 20. Mai 2009

Erinnerungsarbeit

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In den letzten Wochen habe ich mich hier verstärkt mit „Chefs“ auseinandergesetzt und bei dieser Gelegenheit meine eigenen Erinnerungen „sortiert“. Das hat für mich eine sehr positive, eher versöhnlich stimmende Wendung genommen. Nachdem ich den „Schutt“ besonders ärgerlicher Erlebnisse weggeräumt hatte, kam auch anderes darunter zum Vorschein. Ich habe jetzt dadurch einen „breiteren“ Blick auf meine Erfahrungen und kann sie gerechter einordnen und bewerten.

Jetzt sehe ich auch wieder die Chefs meiner Laufbahn, die sich sehr menschlich, unterstützend und kompetent verhalten haben, denen ich also gute Erlebnisse verdanke. Ihnen sollte man ein Denkmal setzen, nicht den inkompetenten oder sogar bösartigen Chefs, aber freundliche Erlebnisse werden halt von Dramen schnell überlagert.

Aufgetaucht sind allerdings auch meine Erinnerungen an zwei absolute Katastrophen-Chefs, die ich in meiner bisherigen Liste gar nicht gewürdigt hatte, also durch Vergessen „abgestraft“ hatte. Es gibt in der Psychotherapie ja die schöne Methode des „Reframings“, d.h. einer Neubewertung von Ereignissen, wenn man sie in einen größeren Rahmen einordnet und dadurch auf oft erstaunliche neue Sinngebungen stößt. Diese beiden Katastrophen-Chefs, die ich damals akut … gewünscht hätte, haben einen entscheidenden positiven Einfluss auf meine persönliche Weiterentwicklung gehabt. Denn ich war in beiden Fällen gezwungen, „meine Zelte abzubrechen“ und etwas Neues zu wagen, dafür zu lernen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Fast möchte ich mich dafür bedanken, denn hätte ich mir die neu übernommenen Aufgaben ohne diesen Veränderungsdruck wirklich zugetraut? Jedenfalls war es in meinem Leben nie langweilig…

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