Donnerstag, 19. April 2018

Flotte Sprüche III

.
Die wahren Herrscher dieser Welt

Die Ratten quellen aus ihren Löchern und verpesten mit dem Gestank aus ihren Höhlen die ganze Erde. Über ihnen fliegen die Heuschrecken, die sich auf jedes Grün stürzen. Viel fehlt nicht mehr, und sie werden die wahren Herrscher dieser Welt sein.

Montag, 16. April 2018

Flotte Sprüche II

.
Besitz ist das "goldene Kalb" unserer Gesellschaft

Wahrscheinlich nicht nur in  Deutschland...

Ich finde es beängstigend, in welchem Umfang der Erwerb von Besitz durch Investoren, besonders in Form von Grund und Boden und Immobilien, vor allen anderen Nutzungsmöglichkeiten Vorrang hat und  berechtigten öffentlichen Interessen / den Bedürfnissen der Bevölkerung vorgezogen wird.

Einige ärgerliche Beispiele:

Seen in Brandenburg (und nicht nur dort!) sind nach der Wende an Private verkauft worden, statt sie als Ressourcen für die Bevölkerung zu bewahren.  In unserem Nachbarort Petersdorf wurde der See an den Betreiber einer Wasserski-Anlage verkauft. Meine Heimatstadt Fürstenwalde wollte das seit Jahrzehnten dort existierende Freibad gern weiter betreiben, das bei gutem Wetter immer ein beliebter Ausflugsort für unsere Stadtbevölkerung war. Es konnte aber keine tragfähige Vereinbarung  mit dem Besitzer getroffen werden, so dass das Bad geschlossen werden musste. Die Badenden wären den Wasserski-Fahrern nicht in die Quere gekommen ...

Agrar-Großkonzerne haben große Flächen in Brandenburg für ihre Monokulturen aufgekauft. Dadurch stiegen die Bodenpreise so hoch, dass bereits ansässige kleinere Bauern, die z.B. für eine Bio-Bewirtschaftung ihre Flächen vergrößern wollten, nicht mehr mithalten konnten.

In der kleinen Nachbargemeinde Neuendorf im Sande gibt es einen besonderen Gebäudekomplex, das ehemalige Hachschara-Landgut, in dem mehrere Jahre lang in der NS-Zeit jüdische Jugendliche auf eine mögliche Auswanderung nach Israel vorbereitet wurden. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bereitet jetzt den Verkauf vor, ohne die Öffentlichkeit einzubeziehen und gegen die Aufforderung von verschiedenen Seiten und Initiativen, diesen ungewöhnlichenden Ort als Gedenkstätte im öffentlichen Besitz für die Allgemeinheit zu erhalten. Ohne Erfolg! Diese Bundeseinrichtung wird also öffentliches Eigentum an Privat verscherbeln ohne Rücksicht auf berechtigte Interessen der Bürger dieses Landes... und ohne erkennbare ökonomische Notwendigkeit.

Es gibt sicherlich zahllose weitere Beispiele. Die Großdemo in Berlin für bezahlbare Wohnungen vor wenigen Tagen z.B. zeigte auf die große Not vieler Menschen, die fürchten müssen, aus ihren bisherigen Wohnungen vertrieben zu werden und keine bezahlbaren Alternativen zu finden: das Hauptbetätigungsfeld von Miethaien und unersättlichen Investoren, denen die jeweiligen Kommunen auch noch die besten Grundstücke verkaufen...

Armes Deutschland ...  

Fotte Sprüche I

.
Der Kapitalismus ist das Krebsgeschwür der Menschheit.

Wie die Metastasen bei einer Krebserkrankung wuchert er in alle Lebensbereiche der Erde hinein und absorbiert  allmählich alle Ressourcen. Irgendwann wird die Erde an ihm krepieren, wenn nicht noch eine Therapie gegen ihn konsequent eingesetzt wird.

Freitag, 13. April 2018

Meine Überzeugungen: Laotses "wahre Worte"


.
Auch Laotse begleitet mich schon viele Jahre. Es sind also "kleine" und "große" Geister, denen ich viel zu verdanken habe! (Auch dieses Zitat veröffentliche ich erneut in meinem blog, ebenfalls in dem Rahmen, der mich z. Zt. sehr beschäftigt.)

Wahre Worte sind nicht schön.
Schöne Worte sind nicht wahr.
Tüchtigkeit überredet nicht,
Überredung ist nicht tüchtig.
Der Weise ist nicht gelehrt,
der Gelehrte ist nicht weise.
Der Berufene häuft keinen Besitz auf.
Je mehr er für andere tut,
desto mehr besitzt er.
Je mehr er anderen gibt,
desto mehr hat er.
Des Himmels Tao ist fördern, ohne zu schaden.
Des Berufenen Tao ist wirken, ohne zu streiten.

Laotse
"Tao te king", 81

Meine Überzeugungen: Was ich von Paul Maar und dem Sams gelernt habe

.
Das folgende kleine Lied stammt aus einem Kinderbuch! Es ist das Lied des Sams aus einem der Sams-Bücher von Paul Maar ("Ein Sams für Martin Taschenbier")!

Es bedeutet mir viel, drückt es doch eine Grunderkenntnis aus, die mich schon viele Jahre in meinem Leben begleitet, auch wenn mir ihre Umsetzung nicht gerade leicht fällt.

"Einfache" Formulierungen können wichtige Sachverhalte meistens viel besser klarmachen als große gelehrte Abhandlungen. Darum liebe ich solche gelungenen Sprachgeschenke, denn so empfinde ich diese sprachlich und inhaltlich wunderbare kleine Perle.

Vor langer Zeit hatte ich dieses Zitat garantiert schon einmal in meinem blog aufgeführt. In dem jetzigen Zusammenhang passt es aber hervorragend, deshalb erneut


Andre können dich nicht ändern,
ändern musst du dich allein.
Du wirst nie die Andern ändern,
aber du kannst anders sein.

Lied des Sams

Mittwoch, 11. April 2018

Meine Überzeugungen: "Wir sitzen alle in einem Boot."

.
Die Erde ist eine kleine Nussschale inmitten eines Universums von ungeheuren Ausmaßen. Sie hat schon ein beträchtliches Alter und wird wohl auch noch eine ganze Weile bestehen, aber wer weiß das schon so genau,  es übersteigt auch unsere Vorstellungskraft. Wissen tun wir allerdings, dass es Menschen auf diesem winzigen Himmelskörper erst seit sehr überschaubarer Zeit gibt und auch noch eine kürzere oder auch etwas längere Zeit geben wird - je nach dem, ob sie sich gegenseitig vernichten, die Erde bald irreversibel demolieren oder aber doch noch einmal zur Vernunft kommen und gemeinschaftlich unseren Planeten als Lebensgrundlage pflegen. Wer noch in der Lage ist, über den Tellerrand seines eigenen kurzen Lebens hinauszublicken, kann nur mit Angst und Schrecken wahrnehmen, was für eine gefährdete Welt wir unseren Nachfolgern hinterlassen. Wobei: Die Welt bzw. die Erde wird schon noch eine geraume Zeit weiter existieren - aber noch mit Menschen? Wenn die Menschheit sich nicht bescheidener ins Kooperieren und Teilen einfinden kann, wird sie sich wahrscheinlich in den dann unvermeidlichen Verteilungskämpfen um die letzten Ressourcen gegenseitig vernichten. Da hilft dann auch keine Trump'sche Mauer mehr weiter und  auch keine verteidigte EU-Außengrenze... Das hat bekanntlich seinerzeit beim Limes auch schon nicht geklappt...

Dienstag, 10. April 2018

Jetzt bin ich 71

.
71, das ist schon im Rückblick eine stattliche Zahl, in einer Dimension, die für mich lange in fernster  Ferne zu sein schien, und jetzt ist sie Realität!

Lasse ich alles Private beiseite, ist es allerdings eine Realität, die ich in meinen schlimmsten Träumen noch vor wenigen Jahren nicht erwartet hätte, nach all der Aufbruchstimmung in den Jahren um 1990 herum.

Um zu meinen Überzeugungen wirklich zu stehen, habe ich mich 2004 dazu entschlossen, auch damals immerhin schon  in fortgeschrittenem Alter, attac und Amnesty International zu unterstützen und diesen Gruppen beizutreten, später folgte auch noch Greenpeace, das Triumvirat vollendend!

Was ist von dieser Aufbruchstimmung geblieben? Es ist, als hätte sich die Welt rückwärts gedreht. Hoffnungen von  damals sind ferner gerückt denn je, unerträgliche Spannungen und Belastungen sind hinzugekommen, auch "Krieg" ist nicht mehr ein undenkbares Ereignis, nachdem ich das ungeheure Glück hatte, von meiner Geburt an 71 Jahre in Frieden zu leben. Wann hat es das schon einmal in Mitteleuropa gegeben?

Um es noch deutlicher zu machen: Grundforderungen  von attac wie die Finanztransaktionssteuer und die Bürgerversicherung sind heute utopischer als vor 14 Jahren bei meinem Eintritt. Bei all den Despoten rings um uns herum mit ihren immer autoritäreren Regimes und den Heerscharen von Menschen, die sie dennoch - oder gerade deswegen ? - wählen, ist die Arbeit von Amnesty International nötiger und umfassender als je zuvor, die Gegenwehr gegen Plünderung und Drangsalierung unseres Planeten als Tätigkeitsfeld von Greenpeace ebenso.

Von diesen "Fortschritten der Menschheit" her könnte ich mich resignativ zurücklehnen und mich auf mein Alter zurückziehen. Manchmal möchte ich das auch am liebsten. Resignation hilft aber immer nur den Mächtigen und Ewig-Gestrigen und damit allen Kräften, denen ich mich bisher verweigert und  entgegengestemmt hatte.

Denn ich sehe nur zwei Alternativen: Die Lithographie von A. Paul Weber "Der letzte Privatier", der sein ummauertes Gärtchen als Idylle pflegt, um das herum der III. Weltkrieg tobt, oder Erich Kästner, der in seinem Leben weitaus größere (Lebens-)Gefahren zu überstehen hatte, der in seinem Gedicht "Warnung vor Selbstschüssen" folgende Ratschläge erteilt.

[...]
War Dein Plan nicht: irgendwie
alle Menschen gut zu machen?
Morgen wirst Du drüber lachen.
Aber, bessern kann man sie.

Ja, die Bösen und Beschränkten
sind die Meisten und die Stärkern.
Aber spiel nicht den Gekränkten.
Bleib am Leben, sie zu ärgern!

Dann gibt es allerdings noch die Milde des Dalai Lama, eine vorbildliche Haltung, weil sie mehr
Frieden schafft. Ein schönes Vorbild! Aber das überfordert mich, zumindestens z.Zt., noch ...