Mittwoch, 30. September 2009

"Biedermann und die Brandstifter"

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1958 veröffentlichte Max Frisch sein m. E. hellsichtiges und zeitloses „Lehrstück ohne Lehre“. Offensichtlich hatte Frisch sogar eine prophetische Gabe!


Ich zitiere eine Kurzbeschreibung aus Herbert A. und Elisabeth Frenzel: Daten deutscher Dichtung. Bd. 2. dtv-Bd. 3004. S. 698 – 699:


„Des ängstlichen, um seinen Wohlstand besorgten Spießers Kompromissbereitschaft gegenüber politischen Brandstiftern am Beispiel des reichen Fabrikanten Gottlieb Biedermann, der zwei Männer, die sich bei ihm einquartieren und gefährliche Vorbereitungen treffen, am besten mit Gutmütigkeit behandeln zu können glaubt, sich mit ihnen verbrüdert, ihnen schließlich die „Streichhölzchen“ selber in die Hand gibt und so den Untergang der Stadt mitverschuldet. Die Feuerwehrmänner, die das Unglück kommen sehen, kommentieren es nach Art eines antikischen Chores.


Nachspiel in der Hölle, die mit Streik droht, weil der Himmel zu viele uniformierte Verbrecher amnestiert."

Mittwoch, 23. September 2009

Eine Lanze für Psychoanalyse und Psychotherapie!

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Älter werden heißt auch immer häufiger Abschied nehmen, von Menschen, Orten, Aufgaben, Möglichkeiten, Illusionen … Keine ganz einfache Übung, aber wer sich gegen sie sperrt, wird von Veränderungen überrollt und verbittert im schlimmsten Fall, wenn er nicht bereit ist, sich auf die neue Situation nach dem Abschied einzulassen.

Vor einigen Tagen habe ich so einen Einschnitt erlebt, wir haben ihn aber in ruhiger Form gefeiert, so dass seine Bedeutung gewahrt blieb und gewürdigt wurde: Ich habe mich nämlich von meinem Psychoanalytiker verabschiedet, der mich, unterbrochen von längeren Pausen, über 16 Jahre begleitet hat. Bei einer so langen Zeit verschwimmen manche Konturen, ich kann deshalb nicht sagen, zu welchen Zeiten es Therapie, Supervision, Beratung oder auch ein Gespräch über gemeinsame Themen war, wahrscheinlich eine Mischung aus allem!

Ich werde ihn sehr vermissen! Denn wie findet man so leicht einen Menschen, der zuhört, versteht, weitergehende Fragen stellt, in Notsituationen Zeit hat und sich auch noch mit über Erfolge und positive Veränderungen freut? Er hat mein „Lebensschiff“ in turbulenten Zeiten durch Untiefen und Felsen hindurch begleitet, war Lotse und Unterstützer, auch wenn alle Einsichten erst dann wirksam wurden, wenn ich sie innerlich umsetzen konnte. Und: Handeln musste ich immer für mich selbst alleine, aber das ist ja ein Grundmerkmal von Psychotherapie. Vieles hat sich für mich in dieser Zeit verändert, äußerlich und sehr stark auch innerlich. Wer weiß, wo ich ohne diese Begleitung jetzt stünde…

Dies sind natürlich sehr private Bemerkungen, allerdings ohne jede inhaltliche Akzentuierung. Denn meine Hauptabsicht beim Verfassen dieses Textes war es weniger, hier so etwas wie eine „Lebensbeichte“ abzulegen, sondern vielmehr erneut eine Lanze für Psychoanalyse und Psychotherapie zu brechen!

Für viele Menschen dürfte es weiterhin ein eher geheimnisvoller Bereich sein, unheimlich, dazu mit sehr problematischer gesellschaftlicher Akzeptanz: was muss jemand für schlimme Probleme haben, der so etwas nötig hat! Also lieber verschweigen und niemanden davon informieren, wenn man einmal selbst betroffen ist, bestenfalls hinter vorgehaltener Hand. So erlebte ich die Situation vor Jahren, und ich glaube nicht, dass sich die Grundhaltung in der Bevölkerung schon sehr gewandelt hat, auch wenn sich in lobenswerter Weise verschiedene Medien in den vergangenen Jahren sehr um Aufklärung bemühen.

Ich möchte nur durch mein eigenes Beispiel Menschen ermutigen, sich in seelischen und sozialen Krisen Beistand zu holen! Für Angehörige sozialer Berufe halte ich es dagegen fast für ein „Muss“, sich über eine psychotherapeutisch angeleitete Form von Selbsterfahrung / Reflexion selbst „auf die Schliche“ zu kommen, um mit den eigenen Klienten besser arbeiten zu können, die Übersicht auch in Konfliktsituationen zu behalten und vor allem nicht Klienten die eigenen Probleme „ausbaden“ zu lassen. (In psychoanalytischer Terminologie ist das das Problem einer Kontrolle der Gegenübertragung.)

Noch etwas zu meinen konkreten Erfahrungen: Durch unseren gemeinsamen „Grundberuf“, z. T. gemeinsame Studienorte und ein ähnliches Alter, gab es für mich und meinen Analytiker auch gemeinsame Wegstücke auf dieser Strecke, auf denen wir uns z.B. manchmal über einschlägige psychologische Themen austauschen konnten. So waren wir uns irgendwie – wenn auch mit ungleicher Rollenverteilung – Wegbegleiter über eine längere Zeit.

Vieles hat sich in der Psychotherapie in diesem Zeitraum verändert. Einschneidend war das Psychotherapeutengesetz, durch das erstmalig psychologische Psychotherapeuten Medizinern gleich gesetzt und außerdem überhaupt eindeutige „Standards“ für die gesetzliche Anerkennung in diesem Berufsfeld geschaffen wurden. Gleichzeitig war noch nie so deutlich, welche handfesten ökonomischen Interessen auch in diesem Sektor herrschen: Da nur wenige Therapie-Richtungen im Anerkennungsstreit „gesiegt“ haben (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Verfahren, VT) und sich damit „den Kuchen“ der Krankenkassenerstattungen teilen dürfen, gehen andere, ebenfalls renommierte Verfahren leer aus, wie Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Transaktionsanalyse … Ungerecht und eine Verarmung!

Wenn ich in populären einschlägigen Zeitungen lese (z.B. Psychologie Heute), so haben Verfahren, die das Antrainieren erwünschter einzelner Verhaltensweisen versprechen und dabei ganz in der Gegenwart arbeiten, ihren Siegeslauf angetreten gegenüber allen Ansätzen, die – mehr tiefenpsychologisch orientiert – auf Aufarbeitung der individuellen Vergangenheit und eine mögliche Versöhnung mit ihr setzen und eine fortlaufende Persönlichkeitsbildung anstreben. „Systemisch“ ist heutzutage sowieso alles, aber das dürfte ein sehr schillerndes Gebiet ohne eindeutige „Schulen“ sein, eher eine Metatheorie, eben die z. Zt. herrschende Mode. Mal sehen, wie es in 20 Jahren aussieht …

Das allmähliche Verschwinden mehr ganzheitlich orientierter Verfahren, die sich der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung verschrieben haben, empfinde ich aber schon als herben Verlust. Da sich deren Wirkung nie ganz eindeutig wird operationalisieren lassen (welch Glück!!), haben sie schlechte Karten gegenüber dem Methodenkatalog der VT, solange die herrschende Psychotherapie-Wirkungsforschung sich Paradigmata bedient, die den Anerkennungsverfahren für die Entwicklung neuer Medikamente mit präziser Indikation entlehnt zu sein scheinen. Welche großen Vereinfacherer sind da am Werke! Aber der Zeitgeist huldigt den Naturwissenschaften und schätzt den selbstkritischeren Ansatz der Sozial- und Geisteswissenschaften weniger, der auch Werte und Sinnfragen formuliert und in ständiger Reflexion hinterfragt. Da war das Abendland schon einmal weiter ...

Gerade deshalb:

Eine Lanze für die Psychoanalyse und Psychotherapie! Das heißt also für mich, der Psychotherapie das Dämonische nehmen, Menschen zur Aufnahme einer Therapie ermutigen und gleichzeitig das Anliegen der Psychoanalyse stärken, beim Verstehen menschlichen Verhaltens sich nicht nur mit der Oberfläche zufrieden zu geben, sondern genauer und tiefer hinzuschauen, nach Sinnzusammenhängen mit früherem Leben zu forschen, sich mit Erlebtem auszusöhnen und darauf aufbauend, eine (wenn auch manchmal noch so kleine) Vision für die Zukunft zu entwickeln und die Gegenwartskräfte in deren Dienst zu stellen: das bedeutet für mich lebendig sein, stimmig mit mir zu leben!!

Irgendwann in meinem Leben bin ich auf Synchronizitäten (Ereignisse, die „eigentlich“ nichts miteinander zu tun haben, aber dennoch gleichzeitig auftreten) aufmerksam gemacht worden, seither verfolgen sie mich und lassen mich immer wieder einmal erstaunen:
Wir wollten an einem schönen Ort essen gehen. Herr K. empfahl die Wannsee-Gaststätte am Schildhorn. Als ich mir deren Lage hinterher noch einmal auf dem Stadtplan ansah, musste ich schmunzeln, als ich den Namen der kleinen Wannsee-Bucht las: „Jürgenlanke“!

Dienstag, 22. September 2009

Wolfgang Schmidbauers Blick auf die Handy-Kultur

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Bisher habe ich mich immer von meinem eigenen Standpunkt aus beklagt, wie die Weltgeschichte sich durch die Freuden der neuen Elektronik verändert hat und mich dabei mehr oder weniger abgehängt hat: Die einsichtsvolle Wehmut des Dinosauriers.


Jetzt aber habe ich eindrucksvolle Unterstützung erhalten, von einem der bekanntesten deutschen psychoanalytischen Autoren, nämlich von Wolfgang Schmidbauer. Auch er sieht Kritisches im Überhandnehmen von Handy und Internet. Dabei ist er zwar in etwa in meinem Alter, also durchaus gefährdet, ähnliche Empfindungen aufgrund seines Lebensalters zu entwickeln, aber ich halte ihn nach Kenntnis vieler anderer Schriften für so souverän, dass sein Urteil davon unabhängig sein dürfte.


Er hat wieder ein neues Buch verfasst, ein fleißiger Autor! Ich hatte zeitweilig den Eindruck, dass es jedes Jahr einen neuen Titel von ihm gab, aber genau habe ich es nicht verfolgt. Die Themen waren dabei immer „am Puls der Zeit“!


Wolfgang Schmidbauer: Ein Land – drei Generationen. Psychogramm der Bundesrepublik. – Freiburg i.Br.: Herder 2008.


In einer Buchbesprechung fand ich die folgende Beschreibung der Generation der Kinder, deren Eltern zu den 68ern gehören: Da ihre Eltern alles besser machen wollten als ihre eigenen, hätten sie ihre Kinder im Endeffekt jedoch eher verwöhnt, überbehütet und zu wenig auf das Leben vorbereitet. So sei eine Generation herangewachsen, die das Handy brauche als „erste Beziehungsprothese der Kulturgeschichte“, und ihre Angehörigen stünden in der Gefahr, zu „Eremiten der Elektronik“ zu werden.


Ich kenne das Buch noch nicht, aber schon diese Aussagen haben mich neugierig gemacht, mehr darüber zu erfahren und es mir zu besorgen.


[Die Hervorhebungen im letzten Absatz stammen von mir. – Bei der Buchbesprechung handelt es sich um „Wie bin ich der geworden, der ich bin?“ von Andreas Belwe, erschienen in Psychologie Heute, August 2009, S. 84 – 85.]

Noch einmal: "Schwarzbuch Deutschland"

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Bereits in meinem letzten blog war es das Thema:

Gabriele Gillen und Walter van Rossum (Hg.): Schwarzbuch Deutschland. Das Handbuch der vermissten Informationen. – Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009.

650 hoch informative Seiten für 24,90 €, vom Preis her ein Schnäppchen (gebunden!), vom Inhalt her hochkarätig! Ein sehr empfehlenswerter Kauf oder Weihnachtswunsch!

Zu einer Vielzahl aktueller und grundsätzlich wichtiger politischer Fragestellungen hat ein ganzes Konsortium einzelner Fachleute einen Bericht/Analyse/Stellungnahme geschrieben. Da offenbar 15 Seiten die obere Grenze war, musste jeder Autor seine Botschaften gut abwägen, um „im Limit“ zu bleiben, d.h. die Themen sind knapp verfasst und können schon alleine deshalb nicht langweilen.

Gemeinsam ist allen Beiträgen, dass ihre Autoren offensichtlich nicht dem bisherigen neoliberalen „Mainstream“ angehören und deshalb auch nicht mit den dort so beliebten „alternativlosen Argumenten“ arbeiten, sondern sich um Sachlichkeit bemühen.

Ich zitiere aus dem Klappentext:

Ein Großteil der Deutschen steht im Begriff, sich innerlich von der Demokratie zu verabschieden, wie Umfragen zeigen. Zunehmend verbreitet sich das Gefühl, von der Wirtschaft, der Politik und auch der herrschenden veröffentlichten Meinung einfach abgehängt zu werden. Kein Wunder: Hat irgendjemand über die Agenda 2010 abgestimmt, die Mehrwertsteuererhöhung, den Euro, eine europäische Verfassung? Wer hat diese Rentenpolitik gewählt, wer diese Finanzpolitik? Hatte der Wähler je eine Möglichkeit, über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu entscheiden oder über die gekürzten Unternehmenssteuern? Mitnichten.

Schlimmer noch, so die Herausgeber dieses Buches: Wir werden noch nicht einmal umfassend informiert. In schöner Gleichförmigkeit beten uns die Medien immer dieselben Verlautbarungen und wirtschaftsliberalen Ideologien vor. Was in lebendiger Debatte zu diskutieren wäre, wird uns von vorneherein als Problemlösung verkauft. Mitwirkung unerwünscht.

Das muss sich ändern, zumal in einem Wahljahr. Zeit, sich damit zu beschäftigen, was tatsächlich schiefläuft im Staate Deutschland. Auch in diesem Handbuch der vermissten Informationen stehen nicht die letzten Wahrheiten. Aber die Autorinnen und Autoren versammeln Informationen und beschreiben Zusammenhänge, die in den öffentlichen Debatten selten vorkommen, obwohl, ja weil mit ihnen die vorherrschenden Meinungen kritisch hinterfragt werden könnten.

Man kann dieses Schwarzbuch konsultieren wie eine Enzyklopädie […] Man kann es aber auch im Zusammenhang lesen – als einen alphabetisch sortierten Bericht zur Lage der Nation.

Stichwörter:

- Alte Menschen
- Altersvorsorge
- Armut und Reichtum
- Ausländer- und Asylpolitik
- Außenpolitik
- Bahnprivatisierung
- Behinderte
- Bevölkerungsentwicklung
- Bildung (Schulen / Hochschulen)
- Bundeswehr und Verteidigung
- Datenschutz
- Deutschland AG
- Energie
- Europa (Lobbyisten / Lissabon-Strategie / Verfassung)
- Finanzmärkte
- Föderalismus
- Geschlechtergleichheit
- Gesundheitswesen
- Gewerkschaften
- Grundeinkommen
- Grundrechte und innere Sicherheit
- Kinder und Familie
- Korruption und Berater
- Kulturpolitik
- Lobbyismus
- Lohnnebenkosten
- Medien
- Mindestlöhne
- Neue Bundesländer
- Niedriglöhne
- Rechtsstaat
- Rüstungspolitik
- Sozialstaat
- Steuer- und Finanzpolitik
- Vermögensverteilung: Wer hat was?
- Wirtschaft

Ich wünsche diesem Buch eine hohe Auflage und weite Verbreitung!

"Schwarzbuch Deutschland" - Ein Leserbrief an das Publik-Forum

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Im Publik-Forum 13/2009 rezensierte Josef Ohler das


Schwarzbuch Deutschland. Das Handbuch der vermissten Informationen. Hg. von Gabriele Gillen und Walter van Rossum. – Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009.


unter dem Titel „Die Mär der hohen Steuern – Werden in den Medien wichtige Fakten unterschlagen?“ (S. 58)


In knapp 40 Einzelartikeln von 33 Autoren werden aktuelle politische Nachrichten und Analysen geliefert, die in der durchschnittlichen Presse nur schwer zu finden sind. Diese Informationsmöglichkeit wird vom Rezensenten sehr gelobt (und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal über dieses Buch auf meinem blog berichten). Allerdings verwehrt er sich heftig dagegen, diese Informationen als „vermisst“ zu charakterisieren, da alle in einschlägigen Medien bereits zu finden gewesen seien. Dieser Vorwurf der Herausgeber sei reine Polemik.


Mag er ja formal Recht haben. Die Realität sieht m.E. aber eher so aus, das im Bewusstsein der „durchschnittlichen“ Menschen, die diese Medien eher nicht nutzen, kaum etwas davon angekommen ist und deshalb dieses Buch einschließlich Presseschelte gerade zum richtigen Zeitpunkt im Wahljahr 2009 erschienen ist. Deshalb habe ich seinerzeit einen Leserbrief ans Publik-Forum geschrieben.



Anlässlich dieses Artikels schrieb ich am 27.7.2009 den folgenden Leserbrief:


Sehr geehrte Damen und Herren,


in der Rezension „Die Mär der hohen Steuern“ kommentiert Josef Ohler das „Schwarzbuch Deutschland“, hg. Von Gabriele Gillen und Walter van Rossum.


Offenbar schwankt der Rezensent zwischen zwei schwer zu vereinbarenden Absichten. Einerseits möchte er – gemäß dem Anliegen des Buches – offenbar weitere Aufklärungsarbeit leisten und die Leser des Publik-Forums über Nachrichten „gegen den Mainstream“ informieren, andererseits möchte er aber eine Ehrenrettung des Journalismus in Deutschland vollbringen und spricht den Herausgebern des Buches weitgehend die Berechtigung ab, mehr kritischen Journalismus einzufordern, da er ja existiere.


Wirft Herr Ohler da nicht zwei Tatsachen zusammen, die man gerechter Weise besser trennen sollte?

Wir leben in keinem so autoritären Land mit Zensur, dass nicht alle Formen von auch kritischen Meldungen irgendwo erhältlich wären – für diejenigen, die entweder gezielt nach ihnen suchen oder ohnehin schon immer zu der kleinen Gruppe von „kritischen Geistern“ oder (noch schlimmer) „Nestbeschmutzern“ gehört haben!!


Dann ist aber Schluss! Was Herr Ohler verschweigt, ist die Macht der „offiziellen Nachrichten des Mainstreams“, die öffentlichkeitswirksam sind und das Denken der Menschen in der Überzahl eingefärbt haben. Kommt da von kritischen Nachrichten wirklich etwas an? Ich bezweifele das.


Wenn ich betrachte, welchen überragenden Erfolg bei den Europawahlen gerade die FDP eingefahren hat, nachdem durchaus kritische Nachrichten über den „Erfolg“ ihrer neoliberalen Wirtschaftskonzepte in der Finanzkrise veröffentlicht worden waren, ist mir nur deutlich, dass kritische Meldungen bisher meist „verpuffen“ und in Deutschland nur wenig Wirkungsmacht haben.


Die gilt es zu stärken! Da reichen „ein paar linksliberale und linke Zeitungen“ nicht aus …


Mit freundlichen Grüßen J.L.



Und im Publik-Forum 17/2009 erschien er in folgender verkürzter Form:


Verpuffte Nachrichten


Josef Ohler rezensiert das „Schwarzbuch Deutschland“. Was er verschweigt, ist die Macht der „offiziellen Nachrichten des Mainstreams“, die öffentlichkeitswirksam sind und das Denken der Menschen in der Überzahl eingefärbt haben. Wenn ich betrachte, welchen überragenden Erfolg bei den Europawahlen gerade die FDP eingefahren hat, nachdem durchaus kritische Nachrichten über ihre neoliberalen Wirtschaftskonzepte in der Finanzkrise veröffentlicht worden waren, wird mir deutlich, dass kritische Meldungen meist verpuffen. Da reichen „ein paar linksliberale und linke Zeitungen“ nicht aus.

J.L., Fürstenwalde

Frank Bsirske: Wählen gehen!

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Letztmalig vor den Wahlen mache ich noch einmal "Propaganda" (dabei erscheinen mir die gesagten Argumente eher wie ein realistischer Blick auf die Wirklichkeit und deshalb eine Vernunftsangelegenheit und keine Wahlreklame) und tippe einen m.E. sehr gelungenen Aufruf von Frank Bsirske ab, den ich in der letzten Ausgabe von Ver.di Publik gefunden habe (Ausgabe 08/09 von 2009):


Wählen gehen!

von Frank Bsirske

Wenn am 27. September ein neuer Bundestag gewählt wird, entscheiden die Wählerinnen und Wähler über die konkreten Lebensumstände von Millionen Menschen in unserem Land. Es steht zur Wahl, ob die Lasten der Krise, die ihre volle Wucht noch entfalten wird, vor allem denen aufgebürdet werden, die das Desaster nicht verschuldet haben. Es steht zur Wahl, ob diese Krise mit noch tieferen sozialen Einschnitten bezahlt werden soll, als wir sie heute schon erleben, oder ob es eine Umkehr geben wird. Eine Umkehr zu einer Politik, die der Zukunft der Vielen und nicht den Renditeinteressen der Wenigen verpflichtet ist.

Was vorher nicht laut gesagt wird

Die neoliberale Politik des Abbaus von Kontrollen und Regeln auf den Finanzmärkten hat uns in diese Krise getrieben. Und auch wenn es vor der Wahl nicht laut gesagt wird: Sollte Schwarz-Gelb diese Wahl gewinnen, steht uns ein neuer Schub des Ausverkaufs öffentlicher Güter bevor und ein neuerlicher Angriff auf die Schutzstandards und die Rechte der abhängig Beschäftigten in diesem Land. All das im Dienst der unbegrenzten Freiheit des Marktes, einer Freiheit, deren Kosten die Vielen bezahlen sollen. Es sind Millionen von Menschen, die in unserem reichen Land zum Niedriglohn arbeiten, die sich mit Leiharbeit, Minijobs und Teilzeitarbeit durchs Leben schlagen müssen. Und es sind Hunderttausende, die tagaus, tagein ihrer Arbeit nachgehen und nach einer harten Arbeitswoche doch noch aufs Amt müssen und Hilfe nach Hartz IV beantragen. Weil ihr Lohn zum Leben nicht reicht.

Wer das nicht weiter hinnehmen will, muss am 27. September wählen gehen. Geben wir unsere Stimme denen, die für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn eintreten. Und für eine Politik, der die Zukunft der Menschen in unserem Land mehr gilt als die seelenlose Freiheit des Marktes. Dafür gehen wir zur Wahl. Jede Stimme wird gebraucht.

Dinosauria IX: Die Erotik des Internets

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Dies ist einer der „schärfsten“ Cartoons der letzten Jahre, genial und mittlerweile auch wahrscheinlich wahr (und da unter Copyright, traue ich mich nicht, ihn als Bild in meinen blog zu stellen):

Es ist eine sternenklare Nacht, Vollmond dazu, eine Zeit für Pärchen und romantische Gefühle … Ein Katzenpaar sitzt nebeneinander auf einer Bank unter einem Baum. Sie sehen sich aber nicht an, denn auf dem Schoß halten sie jeweils einen Laptop, in der Hand ein Handy. Eifrig bedienen sie die Geräte. Sagt der Kater zu seiner Freundin: „Kannst du dir vorstellen, vor ein paar Jahren saßen noch welche ohne Handy hier, ohne Laptop, ohne Internet!“ Antwortet ihm diese: „Die haben wahrscheinlich Händchen gehalten und dumpf den Sternenhimmel angestarrt!“

Vor ein paar Jahren entdeckte ich diesen Cartoon von Johann Mayr in irgendeinem Kalender und amüsierte mich. Hatte er nicht schön die Idiotie des ständigen Internet-Gebrauches herausgearbeitet, der Welt neben der Welt, die aber für manche Menschen die wirklichere zu werden scheint? Ich wähnte mich aber sicher, denn gerade diesen Bereich romantischer Gefühle hielt ich für völlig tabu und auf ewige Zeiten gesichert…

Dann erlebte ich in der Schule neue Kolleginnen und Kollegen, die morgens als erste Tat ihren Computer einzuschalten schienen und ihn erst kurz vor dem Einschlafen wieder ausschalteten (diesen Eindruck hatte ich jedenfalls nach ihren Erzählungen), daneben jugendliche Schüler, die in jeder freien Minute irgendetwas mit ihren Handys veranstalteten, andere, die damit Fahrrad fuhren oder spazieren gingen und dabei wie selbstverständlich in großer Lautstärke mit ihren fernen Liebsten zu reden schienen. Ich wollte ihnen gar nicht zuhören, oft aber ließ sich das kaum vermeiden, obwohl es meistens höchst banal und langweilig klang; so etwas war halt nicht für fremde Ohren bestimmt, früher einmal …

Deshalb glaube ich mittlerweile, der Johann Mayr hat völlig Recht, sein Bild ist der Wirklichkeit abgelauscht und nur ich bin nicht mehr so „up to date“, sondern ertappe mich erneut in meinem uralten, langsam untergehenden Dinosaurier-Dschungel. Einige Erdzeitalter später wird er von Archäologen frei gebuddelt werden und meine Überreste und die meiner Kultur werden als Spuren aus der „vorhandyanischen Epoche“ ausgestellt werden, der Erdepoche, deren Lebewesen untergingen, weil sie sich in den neuen Vernetzungen verhedderten und sich deshalb nicht mehr aus dem Urwald-Sumpf befreien konnten. Bekannter weise sind aber Moorleichen sehr haltbar und eine Freude von staunenden Kindern in einschlägigen Museen …

Montag, 21. September 2009

Lieblingszitate LXVI

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Das Gras wächst nicht schneller,

wenn man daran zieht.


Afrikanisches Sprichwort


Diesen Spruch benutzte einmal unser Arzt im SPZ Frankfurt/Oder, um uns übereifrige Eltern bei überstürzten Förderungsversuchen und zu hohen Erwartungen an die Entwicklungsschritte unseres kleinen Sohnes zu bremsen.


Eine genauere Quellenangabe habe ich nicht. Das Sprichwort scheint aber ganz geläufig zu sein, weil ich es mittlerweile mehrfach gelesen habe.

Freitag, 18. September 2009

Das Salz in der Suppe

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Als „Fast-Rentner“ sehe ich manche Vorgänge nur noch von weitem. So auch die Zeitung meiner bisherigen Einrichtung, die „Unterwegs“, für die ich in früheren Jahren viele Beiträge geschrieben habe, insbesondere für die MAV.


Ich würde mich schon als „kritischen Geist“ sehen; wer meinen blog gelegentlich liest, wird mir beipflichten. Vielleicht übertreibe ich es auch manchmal: wo bleibt da das Positive? Aber wenn nicht auch jemand die Rolle einnimmt, Kritisches zu äußern, Fragen zu stellen und Zustände auch „in Frage“ zu stellen, wird es schnell langweilig, da fehlt „das Salz in der Suppe“! Es ist auch nicht glaubwürdig, dass alle nur Schönes erleben und „eigentlich“ Harmonie herrscht, wie es in derartigen Publikationen gern ausgedrückt wird, schließlich sollen sie ja auch Außenwirkung haben und eine derartige Einrichtung in der Öffentlichkeit präsentieren.


Ich denke, dass ich früher in dieser Zeitung das Salz ausgestreut habe. Das ist nun vorüber. Zu meiner großen Freude habe ich in der neuesten Ausgabe 3/2009 aber gelesen, dass in Mitten aller „freundlichen Themen“ doch ein mutiger Mitarbeiter das Thema „Betriebsklima“ aufgegriffen hat, darüber schreibt und alle Kolleginnen und Kollegen zu größerer Offenheit auffordert. Das finde ich sehr gut, und ich wünsche ihm Erfolg und vor allem Resonanz auf diesen Vorstoß!


[Da diese Äußerung wahrscheinlich nur für „Eingeweihte“ aus meinem bisherigen beruflichen Umfeld interessant sein dürfte, enthalte ich mich genauerer Zitate und Namen. Wer etwas über meine frühere Einrichtung und über die „Unterwegs“ wissen will, findet Genaueres unter www.samariteranstalten.de .]

Lieblingszitate LXV

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Vom Stein der Jugend bei der großen Eiche


Die Jugend ist nicht ein Abschnitt des Lebens,

sie ist ein Zustand der Seele,

der in einer bestimmten Form des Willens besteht,

in einer Bereitschaft zur Phantasie,

in einer gefühlsmäßigen Kraft;

im Überwiegen des Mutes über die Zaghaftigkeit

und der Abenteuerlust über die Liebe zur Bequemlichkeit.

Man wird nicht alt, wegen der einfachen Tatsache,

dass man eine bestimmte Zahl von Jahren gelebt hat,

sondern nur, wenn man sein eigenes Ideal aufgibt.

Wenn die Jahre ihre Spuren auf den Körper zeichnen,

so zeichnet der Verzicht auf die Begeisterung sie auf die Seele.


Jung sein bedeutet, mit sechzig oder siebzig Jahren

die Liebe zum Wunderbaren bewahren,

das Erstaunen für die leuchtenden Dinge

und die strahlenden Gedanken;

den kühnen Glauben, den man den Ereignissen

entgegenbringt,

den unstillbaren Wunsch des Kindes für alles, was neu ist,

den Sinn für die angenehme und fröhliche Seite

des Daseins.

Ihr werdet so lange jung sein, wie euer Herz die Botschaft

der Schönheit, der Kühnheit und des Mutes

aufnehmen wird,

die Botschaft der Größe und der Stärke,

die euch von der Welt, von einem Menschen

oder von der Unendlichkeit geschenkt werden.


Inschrift im Parco Giardino Sigurta bei Verona

Gefunden in „Zur Orientierung“ H. 1/1996

[In meiner Sammlung seit dem 22.2.1996]

Mittwoch, 16. September 2009

Lieblingszitate LXIV

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Ein alter Fund, wiederentdeckt und wert, vielen mitgeteilt zu werden!


Freiheit


Freiheit ist die zweckvolle Aufteilung des Tages in Arbeit , Vergnügen und Ruhe. Freiheit ist nicht Müßiggang, sondern Herr sein über Tun und Lassen.


LA BRUYERE


Aus: Carl Hagemann: Der Mensch im Spiegel. Wiesbaden 1946. S. 68.

[in meiner Sammlung seit dem 26.5.1980]


Dienstag, 15. September 2009

Lieblingszitate LXIII

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Ohne weiteren Kommentar!


Dein Christ ist ein Jude.

Dein Auto ein Japaner.

Deine Pizza italienisch.

Deine Demokratie griechisch.

Dein Kaffee brasilianisch.

Dein Urlaub türkisch.

Deine Zahlen arabisch.

Deine Schrift lateinisch.

Und Dein Nachbar nur ein Ausländer.


Eine derartige Zusammenstellung hatte ich schon anderenorts gelesen, diese hier stammt aus einer Broschüre des „Netzwerks für Toleranz und Integration in Märkisch-Oderland“ und könnte zwei bis drei Jahre alt sein.

Montag, 14. September 2009

Lieblingszitate LXII

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Ich habe festgestellt, dass ich nach all den schwerblütigen Texten der letzten Tage ebenfalls nur noch schwerblütige Zitate „auf Lager“ habe. Aber was hilft’s! Dafür ist dies ein besonderer Hochkaräter!


Volk und Knecht und Überwinder,

Sie gestehn zu jeder Zeit:

Höchstes Glück der Erdenkinder

Sei nur die Persönlichkeit.


GOETHE


Ich habe damals leider keine Quelle notiert, aber im Falle von Goethe dürfte das bei einem so bekannten Zitat nicht all zu schwer zu finden sein … [In meiner Sammlung seit dem 20.9.1984]

Kriegsverräter ?!

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Offenbar war es eine hochkarätige Nachricht, denn sonst wäre sie nicht bis in die Tagesschau vorgedrungen und ich hätte nichts davon bemerkt: Ein älterer Herr wurde interviewt, der seine Genugtuung darüber aussprach, dass entweder er selbst – oder aber seine Freunde - endlich rehabilitiert seien. Der Bundestag hatte zuvor die Urteile aus der NS-Zeit gegenüber „Kriegsverrätern“ aufgehoben (Montag, 8.9.2009).

Hellhörig geworden, wollte ich mehr über dieses Ereignis in Erfahrung bringen. Früher hatte ich am Rande zwar schon einmal von diesem Problem gehört, es aber nicht weiter verfolgt. Deshalb kenne ich auch den parlamentarischen Vorlauf nur ungenügend und kann ihn aufgrund der Zeitungsnachrichten nur mühsam rekonstruieren.

Dabei war diese Botschaft in den Zeitungen des Folgetags nicht leicht zu finden. Wurde ihr von den Redaktionen nur eine geringere Bedeutung beigemessen?
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Im Tagesspiegel v. 9.9.2009 fand ich schließlich einen kleinen Info-Kasten, der in einen sehr viel längeren Artikel über die zeitgleich eingeweihte Gedenkstätte für alle ums Leben gekommenen zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen im Bendler-Block in Berlin eingebettet worden war. Merkwürdige Koinzidenz der Ereignisse!

„Kriegsverräter“

Endlich rehabilitiert

Rund 30000 Deserteure, Verweigerer oder andere „Kriegsverräter“ wurden von der NS-Militärjustiz verurteilt, schätzungsweise 20000 hingerichtet. Deserteure verdienen nichts anderes, lautete Hitlers Vorgabe. Jetzt, 64 Jahre nach Ende der NS-Schreckensherrschaft, werden die Opfer dieser Weisung endlich wenigstens juristisch rehabilitiert. Der Bundestag beschloss am Dienstagabend die pauschale Aufhebung von Urteilen aufgrund des Straftatbestands „Kriegsverrat“. Der Beschluss, ursprünglich eine Initiative der Fraktion der Linken, fiel einstimmig. Die Union hatte die pauschale Rehabilitierung von Deserteuren lange abgelehnt und das Gesetz damit blockiert. babs

Auch die Märkische Oderzeitung widmete diesem Ereignis unter ihrer Rubrik „Kurz und knapp“ eine Nachricht am 9.9.2009, die noch Ergänzungen bringt:

„Kriegsverräter“ rehabilitiert

Berlin (dpa) Der Bundestag hat die sogenannten Kriegsverräter der Wehrmacht aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs nach jahrzehntelanger Diskussion rehabilitiert. Mit großer Mehrheit stimmte der Bundestag gestern dafür, entsprechende NS-Unrechtsurteile pauschal aufzuheben. Historikern zufolge waren damals willkürlich Todesstrafen verhängt worden. Vor allem die Linksfraktion hatte die Rehabilitierung initiiert und jahrelang gegen den Widerstand von Union und SPD gekämpft.

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Bemerkenswert: 64 Jahre hat das gedauert …

Sonst geht es in unserer Gesellschaft mit dem „Heldengedenken“ und der Anerkennung von Widerstand gegen die Nazis schneller. Die Geschwister Scholl und der Graf v. Stauffenberg „genießen“ sozusagen posthum höchstes Ansehen, den zahllosen Kriegstoten hat sich besonders der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ zugewandt, so dass Angehörige Orte zum Trauern haben können, die Bundeswehr schafft einen Ort des Gedenkens für verstorbene Bundeswehrangehörige in Friedenszeiten (wie sieht es aus mit Afghanistan?), die sogenannten „Kriegsverräter“ aber wurden geleugnet, diejenigen, die von ihnen hingerichtet wurden, seinerzeit wahrscheinlich anonym verscharrt, kein Ort des Trauerns für sie, geschweige denn eine Anerkennung und Würdigung!

Waren sie nicht auch „Helden“ (bei aller Fragwürdigkeit dieses Begriffs)? Auch sie haben auf ihre Weise Widerstand gegen den NS-Terror geleistet. Der größte Teil von ihnen hat dabei sein Leben gegeben. Niemand hat für sie Ruhm eingefordert, nur verurteilte und damit geächtete Verbrecher wollten sie nicht sein.

Warum hat ihre Rehabilitierung so lange gedauert?

Oft gibt es bei politischen Entscheidungen eine massive Bremse, weil wirtschaftliche Kräfte betroffen sind und aufschreien. Das kann hier nicht gewesen sein. Dann bleiben eigentlich nur noch Fragen der „Ehre“ übrig, wobei die Auswirkungen ähnlich sind.

Oder lag es schlicht und ergreifend daran, dass die bisherigen Initiativen hauptsächlich von den Linken bzw. der PDS ausgingen? – Was von ihnen, den „nur notdürftig gewendeten Kommunisten“ ausgeht, kann ja nur abgelehnt werden … (War das nicht bisher z.B. CDU-Strategie?)

Ich vermute, dass vieles am letzten Punkt liegt, daneben aber auch irgendwie das „Ehrgefühl der Nation“ (??!) getroffen war, dass Desertieren aus deutschen Einheiten akzeptiert würde. Noch schlimmer: Es könnte sogar noch einen Wert darstellen, wo doch so viele andere Soldaten (allerdings wohl kaum freiwillig) in den Tod gegangen sind (und sich nicht selten bei völlig abstrusen Kampfmaßnahmen unter verantwortungsloser Führung in einem verbrecherischen politischen System völlig sinnlos haben abschlachten lassen). Derartiges dürfte jede Art von Traditionsgruppe und alle Vertreter „nationaler Gesinnung“, in welcher Form auch immer, in Rage bringen.

Ich erinnere mich noch daran, dass vor Jahren die „Wehrmachtsausstellung“, die die Verstrickung der regulären Wehrmacht mit Untaten im Russland-Krieg aufzeigte, geharnischten Protest auslöste, sich aber schließlich nicht verhindern ließ. Über längere Zeit wird schließlich doch wirksam, was Historiker in sachlicher Form herausfinden … Aber der Zeitbedarf scheint sich in Generationen zu messen.

Immerhin ist dieser Vorgang endlich abgeschlossen (wohl auch deshalb, weil der diesmalige Gesetzentwurf von der Großen Koalition formuliert wurde und nicht von den Linken). Insgesamt ein beschämendes Schauspiel, dass durch die Verweigerungshaltung großer Parteien ein solcher Schritt so lange dauert.

S-Bahn Berlin: Ein Fall für den Staatsanwalt?

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Die Berliner sind nicht zu beneiden! War es schon im Sommer eine Katastrophe mit ihrer S-Bahn, so ist jetzt ein neues Schlamassel mit den Bremsen ausgebrochen. Wer weiß, welche Verschleißteile anschließend noch entdeckt werden, die nicht mehr sorgfältig gewartet worden sind, seitdem die S-Bahn spart … So ist es m. E. völlig offen, ob dies die letzte große Aufregung um dieses Verkehrsmittel war.


Die Auswirkungen sind gewaltig: riesige wirtschaftliche Verluste, Verbitterung bei den Fahrgästen, ein ungeheurer Imageverlust und sicherlich auch hohe Umweltschäden, weil durch diese Ereignisse ein vernünftiger Nahverkehr in Verruf gerät und Menschen wieder aufs Auto umsteigen mit allen Konsequenzen …


Entsprechend böse Kommentare gibt es in den Zeitungen und der Ruf nach dem Staatsanwalt wird laut, d.h. die Vorkommnisse werden individuell kriminalisiert. Es laufen wohl schon einige einschlägige Untersuchungen, zumindestens wurde Strafantrag gegen die vier bereits geschassten Hauptmanager der S-Bahn gestellt, weil diese Bosse die S-Bahn „auf Verschleiß“ hätten fahren lassen.


Mein Mitleid haben sie nicht (wie sieht es mit ihren Abfindungen aus?), aber bei ihnen als Schwerpunkt anzusetzen, führt nur zur Individualisierung eines gesellschaftlichen Problems! Das ist aber eindeutig eine strukturelle Angelegenheit unseres Staates, von der Politik verschuldet, die sich dem neoliberalen Privatisierungswahn verschrieben hat!


Dabei hätten wir schon so viel von den Engländern lernen können. Es gab genug Berichte über die dort privatisierten Eisenbahnen, die wegen katastrophaler Zustände wieder vom Staat übernommen werden mussten, nachdem ebenfalls die neuen Besitzer nur noch an Erträgen interessiert gewesen waren und nichts mehr in den Erhalt der Anlagen investiert hatten.


Andere haben darüber schon treffender geschrieben, ich will es nur kurz ins Gedächtnis bringen: Die durch den Anpassungsdruck durch die Globalisierung und die leeren öffentlichen Kassen begründete „Mode“ maßgeblicher Politiker, Versorgungsunternehmen der öffentlichen Hand, die früher immer Zuschussbetriebe waren, dafür aber der Versorgung der breiten Bevölkerung dienten, in profitorientierte Unternehmen zu verwandeln, zu privatisieren und damit bisher öffentliches Eigentum (das Kapital des kleinen Mannes!!) an private Investoren wegzuschenken und der Allgemeinheit die Folgekosten aufzubürden. Neoliberalismus pur! Und die Armut der öffentlichen Haushalte ist selbst erzeugt durch entsprechende Steuersenkungen für Unternehmen und Reiche.


Das trifft dann auch noch auf die ausgeprägte Renditegier, die sich im wirtschaftlichen Umfeld bei Finanzinvestoren in den letzten Jahren breit gemacht hat. Der viel gescholtene Herr Mehdorn hatte vielleicht wirklich keine andere Wahl, wenn er seine Bahn wie geplant an die Börse bringen wollte: aus früheren 1% Rendite sollten 10% oder 15% werden, um Investoren zu interessieren.


Vor diesen Zeiten hatte die Bahn ganz andere Funktionen: Sie sollte die Bevölkerung mit vernünftigen Fahrmöglichkeiten versorgen und auch Arbeitsplätze in allen Regionen zur Verfügung stellen. (Ich denke, dass der letzte Punkt in früheren Zeiten eine ganz wichtige Bedeutung hatte, ähnlich bei der Post, aber auch in Verwaltungen. Überall wird nur noch Personal „abgespeckt“ und diese gesamtgesellschaftliche Funktion sträflich vernachlässigt!)


Zwar ist die SPD in großen Teilen gerade noch rechtzeitig vor dem Börsengang „umgefallen“, die Bahn jedoch – obwohl im Bundesbesitz – agiert aber de facto wie ein wie üblich geführtes Privatunternehmen. Dessen Ziel ist nur noch Umsatz, Rendite, Wachstum, wie es halt im Kapitalismus so gang und gebe ist.


Wie viel schlimmer wäre es, wenn die Bahn schon an der Börse wäre, denn dann säße den Managern auch noch der „shareholder value“ im Nacken! (Und am Portemonnaie der Allgemeinheit, die dann höhere Preise zahlen müsste.)


So hatten die S-Bahn-Manager wahrscheinlich Druck durch die Anweisungen der Bahnleitung, versüßt durch mögliche Bonuszahlungen, sollten besonders hohe Renditen erwirtschaftet werden, vielleicht auch die Hoffnung auf eine Karriere auf noch höherer Ebene, falls das klappt …


Dass Menschen solche Karrieren anstreben und auch tatsächlich machen können, ist weniger ein individuell-psychologisches als ein politisch-strukturelles Problem: Wenn es solche Anreize gibt, wird es immer auch Menschen geben, die sich daran ausrichten.


Der Staatsanwalt kann nur die individuellen Täter anklagen, nicht aber eine ganze politische Kaste, die durch ihre neoliberale Wirtschaftspolitik solche Entwicklungen erst ermöglicht hat.

Samstag, 12. September 2009

Eine neue skurrile Geschichte: Die Wahlplakate und der Wahrheitsspray

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Anlässlich der bevorstehenden Bundes- und brandenburgischen Landtagswahl sind die Straßen wiederum vollgepflastert mit einer Vielzahl von Plakaten, die in den meisten Fällen das Konterfei des Bewerbers und einen kurzen Ausspruch zeigen. Meist handelt es sich dabei um Worthülsen und Aussagen im Sinne früherer „Waschmittelwerbung“; in seltenen Ausnahmen wird auch argumentativ gearbeitet. Hier haben sich besonders die Linken hervorgetan und kommen als rühmliche Ausnahmen deshalb auch nur wenig in meinen Beispielen vor.

Ich gebe hier sozusagen nur das „Drehbuch“ für meine Idee einer Geschichte, die schon wie bei meinem „Staubsauger“ im blog v. 22.5.2009 mit einer neuartigen Form von Erfindung arbeitet: Ein Mann erfindet einen „Wahrheitsspray“. Er geht durch die Straßen und sprüht Wahlplakate der Parteien damit ein. Fortan erscheint auf dem Plakat, dessen Bild unverändert bleibt, der Text allerdings in einer neuen Fassung, so wie ihn die Wahlbewerber veröffentlichen müssten, wenn sie ehrlich wären und ihre Situation realistisch einschätzten, also den Wählern „reinen Wein einschenkten“. Ein einmal so behandeltes Plakat behält seine Wahrheitseigenschaft bei, d.h. so viele andere Drucke die verzweifelten Parteien auch zur Korrektur darüber kleben, die wahre Botschaft scheint immer wieder durch.

Eine solche Geschichte ließe sich dann mit konkreten Beispielen anreichern, z.B. der Wahlaussage von Angela Merkel „Wir haben die Kraft“, die unter Wahrheitsspray vielleicht mutieren könnte zur „wahren“ Form „Wir haben die Kraft schon lange verloren und ich glaube selbst nicht mehr daran, aber es ist der Traum meines Lebens, weiterhin Kanzlerin zu bleiben“.

Ich möchte nicht mit Beleidigungsklagen überzogen werden und halte mich deshalb mit weiteren Umformulierungen zurück. Die kann der Leser selbst vornehmen. Ich habe in den letzten Tagen auf den Straßen immer meinen Notizblock gezückt, wenn ich eine solche Wahlwerbungs-Worthülse entdeckt habe. Hier eine Auswahl davon:

- „Anpacken für unser Land“ (Vogelsänger, SPD)
- „Kraftvoll, sozial, gerecht“ (Elisabeth Alter, SPD)
- „Klarer Kurs“ (Armin Gebauer, CDU)
- „Starke Mitte für Brandenburg“ (FDP)
- „Wir haben die Kraft“ (Angela Merkel, CDU)
- „Wir haben das Patentrezept (BüSo mit Kanzlerkandidatin und offenbar Geld für teure Plakate, falls es nicht als Realsatire gemeint ist)
- „Verantwortung fürs Ganze“ (Benedikt Lux, Grüne)
- „Anpacken für unser Land“ (Klaus Uwe Benneter, SPD)
- „Arbeit muss sich wieder lohnen“ (Guido Westerwelle: dann sollte er sich doch für eine Erhöhung der Mindestlöhne stark machen …)
- „Leistung muss sich lohnen“ (Martin Lindner, FDP)
- „Klug aus der Krise“ (Angela Merkel)
- „Reichtum für alle. Damit es in unserem Land gerecht zugeht“ (Gregor Gysi)

Viel Spaß beim Fortführen!

Dinosauria VIII: Dreckspatzen und Umweltschweine

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Ein nicht sehr erhellendes Thema, dafür aus dem tiefsten Alltag!


Früher bin ich mit einem regelrechten „Polizistengott“ in meinem Kopf herumgelaufen, der mich auf Abweichungen von sozialen Normen und Verstößen gegen ästhetische "Grundstandards“ sofort hinwies und vielfältig quälte, denn er erzeugte latenten Ärger in mir, wo auch immer ich mich bewegte.


Das ist jetzt viel milder geworden, diesen Drangsalierer habe ich ein gutes Stück abgeschüttelt und ärgere mich deshalb „in meinem Alter“ viel weniger. Aber es hat sich nicht viel daran geändert, dass mich vieles stört, wenn ich so in die Straße schaue: Dreck, Kippen, hingeschmissene Werbezeitungen, Verpackungen von Fast Food, und was es da noch alles an schönen Dingen gibt. Ich sehe jedoch zunehmend vorrangig darin kein moralisches Problem mehr, aber es beeinträchtigt oft regelrecht mein körperliches Wohlbefinden.


Besser kann ich heutzutage außerdem mit solchen Erlebnissen umgehen, wenn ich, statt zu fluchen, gelegentlich zur Selbsthilfe greife, Brocken nehme, die vor dem Haus liegen, und sie in unsere Mülltonne entsorge.


Doch auch da gibt es einiges zu berichten: volle Säcke, die aus der Tonne herausragen, Kartons mit Plastemüll im Papiercontainer, Plastetüten, gefüllt mit Pflanzenresten und Windeln, in der Biotonne. Das letztere ist ja vielleicht nicht so schlimm, denn in unserem umweltbewussten Landkreis sollen aus Kostengründen die Biotonnen zum Jahreswechsel ohnehin abgeschafft werden, zur besseren Auslastung und zu einem verbesserten CO2-Ausstoß der Müllverbrennungsanlage, mit der unsere kommunale Entsorgungs-GmbH einen Vertrag hat und Strafe zahlen muss, wenn sie nicht genügend Müll herbeischafft.


So gibt es halt kleine Dreckspatzen und große Umweltschweine.


Wenn’s um viel Geld geht, werden offenbar auch ehrwürdige Bürger nachlässig, Hauptsache, der Müll ist weg. Bei den kleineren Sündern, die allerdings mehr ins Auge stechen, sind es einerseits Kinder und Jugendliche, daneben aber auch ganze Bevölkerungsgruppen, zu deren Kultur es offenbar gehört, alles fallen zu lassen und die weitere Entsorgung dem lieben Gott anheimzustellen. Wie mag es in ihrem Wohnzimmer aussehen? Ob sie es auch so vollmüllen?


Ich habe das jetzt aufgeschrieben, um nicht weiteren Gedanken-Müll in meinem Kopf anzusammeln. Entsorgt auf meine Gedanken-Deponie, dort aber noch mit langer Haltbarkeit, bis irgendwann einmal der Server oder ich selbst diesen Beitrag löscht. (Wie lange dauert es vergleichsweise, bis Plastetüten verrotten?)

Freitag, 11. September 2009

Lieblingszitate LXI

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Frisch aus dem Postkasten in meinen blog! Heute erhielt ich die neue Publik Forum 17/2009. Und als „Schlussstein“ führt sie ein wunderbares Zitat von dem großen Spötter Mark Twain an, das ich sofort weiterreichen möchte! Es passt zum Zeitgeschehen wie die Faust aufs Auge …


Es ist schon ein großer Trost

bei Wahlen, dass von

mehreren Kandidaten

immer nur einer gewählt

werden kann.


MARK TWAIN


Spott erleichtert manchmal das Leben, manchmal wird es nur dadurch überhaupt erträglich … Nur wenige können es so elegant wie Mark Twain. Gleichwohl vermute ich, dass auch bei ihm eine verletzliche Seele dahinter steckt. Florett-Stil! Welch ein Genuss gegenüber den heute so beliebten Blödeleien!

Lieblingszitate LX

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Wenn ich von etwas überreichlich habe, dann sind es Bücher! Meine Leidenschaft und meine "Geldgrube" ... Ich hoffe, dass es noch lange so bleiben kann!

Ein Bücherschatz
ist wie ein geistiger Baum,
der Bestand hat und seine
köstlichen Früchte spendet
von Jahr zu Jahr,
von Geschlecht zu geschlecht.

THOMAS CARLYLE (1795 - 1881)


Eine genaue Quellenangabe kann ich nicht machen, ich fand diese Aussage auf einer Einladungskarte zu meinem örtlichen Literaturkreis

Donnerstag, 10. September 2009

2000 !

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Zweitausend Zugriffe auf meinen blog, nachdem mir mein Sohn Jan Mirko im vergangenen Jahr ein Zählwerk installiert hat! Ich freue mich über diese Zahl, die mir vorhin mitgeteilt wurde!


Man möge mir meine leichte narzisstische Schwäche verzeihen, nach dem Aufruf meines blogs zunächst auf diesen Zähler zu gucken. Da ich aber nur sehr selten inhaltliche Rückmeldungen auf meinen blog erhalte, ist dies stets der Beweis für mich, das doch ein Interesse an meinen Ausführungen besteht.


Rein technisch ist es so, dass das Zählwerk meine eigenen Besuche auf meinem blog mitzählt, wenn ich z.B. einen neuen Text ins Netz stelle. Ziehe ich ¼ der Aufrufe als „selbst verursacht“ ab, bleibt dennoch eine schöne Zahl.


Ich danke allen meinen Leserinnen und Lesern und hoffe, dass ich auch zukünftig solche Texte ins Netz stellen kann, die weiterhin Interesse finden, ein buntes Kaleidoskop meiner jeweiligen Gedanken, Erlebnisse und „Lesefrüchte“!

Das Schweigen im Walde: Wie wir von den großen Parteien verschaukelt werden

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In 2 ½ Wochen ist die Bundestagswahl. Der Wahlkampf plätschert vor sich hin. Nachdem zeitweilig nichts wirklich Interessantes lief, musste der Dienstwagen von Frau Schmidt herhalten. Mittlerweile hat uns die Realität von außen her eingeholt und die Politiker können sich nicht mehr davor drücken, Klartext über Afghanistan zu reden.


Über das, was aber nach der Wahl uns wirklich bevorsteht, schweigen die meisten Parteien beharrlich, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben und hätte der Staat nicht riesige Kosten z.B. für die Bankenrettung auf sich genommen. Sie werden demnächst einmal zum Abstottern für die Allgemeinheit anstehen. Wie wird die Finanzierung aussehen? Welche konkreten Schritte werden eingeleitet, um zukünftig die Finanzmärkte besser zu kontrollieren und einem erneuten Finanz-Desaster vorzubeugen?


Fehlanzeige! Ein Skandal !!!


Wäre ich nicht Gewerkschaftsmitglied und bei Attac engagiert, würde ich jetzt mit meiner Biedermeier-Zipfelmütze in meinem Gärtchen sitzen und die Herbstsonne genießen, denn „die da oben werden’s schon gut richten“ … „Die da oben“ werden genau wissen, warum sie schweigen, denn der Bevölkerung reinen Wein einschenken hieße, große Verwerfungen bei den Ergebnissen der Bundestagswahl zu riskieren. Die Grausamkeiten kommen später …


Ich kann jedem nur empfehlen, sich auch alternativ zu informieren!


Vorzüglich finde ich die Wirtschaftspolitischen Informationen von Ver.di , auf die ich mich schon häufiger bezogen habe. Am 7. September erhielt ich per Email die Ausgabe Nr. 4/2009 „Was droht nach der Wahl?“. Erhältlich bzw. bestellbar über http://wipo.verdi.de .


Schon etwas früher (28. August) erhielt ich ein Rundschreiben von Attac, aus dem ich die folgenden Passagen zitieren möchte:


Wer zahlt? Karten auf den Tisch!

[…]

Es ist Wahlkampf, und es ist Krise. Und jede/r weiß, dass die Regierung unglaubliche Summen in die Hände genommen hat, um Banken und Unternehmen zu stützen. Dass dabei Vieles nicht mit rechten Dingen zugeht, ist offensichtlich. Doch noch etwas fällt gerade in den letzten Wochen ins Auge:


Die neue Bundesregierung wird nach der Wahl weitreichende Entscheidungen treffen müssen, um überhaupt einen Haushalt aufstellen zu können. Es sind Kürzungen dramatischen Ausmaßes zu erwarten. Über die Liste der geplanten Grausamkeiten aber wird vor allem im Kreise der großen Parteien um die Wette geschwiegen. […] Dieser Wahlkampf mit seinen unzähligen Nebenschauplätzen und Ablenkungsstrategien ist eine gigantische Irreführung! […]


Attac fordert jetzt von den Parteien: Karten auf den Tisch! Wir wollen wissen, wer zahlt. Wie werden die Rettungspakete finanziert, wo wird gekürzt werden? Was geschieht nach der Wahl? Weitere Kürzungen zu Lasten derer, die ohnehin nichts haben, darf es nicht geben. Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen! […]


Weitere Informationen über www.attac.de/karten-auf-den-tisch .