Donnerstag, 10. Juni 2010

Therapeutische Reminiszenzen II

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In meinem blog vom 7. Juni habe ich die Entstehungsgeschichte dieser Rubrik erläutert. Heute folgt eine Fortsetzung.


Lebensbereiche, in denen eine eigene Entwicklung ansteht


Folgende Erlebnisweisen können einen Hinweis darauf geben, dass die eigene Entwicklung gestört ist und Neues gelernt werden sollte:

- Symptome

- Psychosomatische Symptome

- Situationen, in denen sentimentale Gefühle aufsteigen

- Affekte


Schüchternheit


Schüchternheit kann man verstehen als Expansionshemmung. Ein Gegenmittel, das nicht gleich gegen das Symptom ankämpft: Die einfachste Form von Expansion ist Sporttreiben. Das sich dann entwickelnde Stärkegefühl im Körper lässt insgesamt mehr ertragen. Auch guter Appetit ist ebenso förderlich.


Sentimentale Gefühle


Sentimentale Gefühle in bestimmten Situationen und z.B. Ergriffenheit angesichts großer Menschenmassen (als Ersatz für ein fehlendes starkes Gemeinschaftsgefühl) können Hinweise auf Lebensbereiche geben, in denen das eigene Gefühlsleben und die Handlungsfähigkeit noch unterentwickelt sind, so dass man diese „Krücken“ benötigt.


Vorbild sein für Kinder: unsere innere und äußere Ordnung


Wie wirken wir am besten als Vorbild für unsere Kinder? Wollen wir ihnen unsere äußere Ordnung aufdrängen, so zeigen sie oft Widerstand und Trotz. Positiv reagieren sie hingegen meistens dann, wenn sie spüren, dass der Erwachsene über eine innere Geordnetheit verfügt, aufgrund der er seine Entscheidungen in einer sachlichen Form fällt und danach handelt. Eine solche, mehr Harmonie in der eigenen Persönlichkeit zeigende Geordnetheit „verführt“ Kinder eher zum Nachahmen als ein reiner äußerlicher Rahmen.


Ablösung von den eigenen Eltern


Es ist sinnvoll, zwischen äußerer und innerer Ablösung von den Eltern zu unterscheiden. Im einen Fall geht es um die räumliche Trennung, im anderen um die Unabhängigkeit im Denken und Fühlen. Die innere Ablösung gelingt vielen Menschen auch im höheren Alter nicht, wenn Erwachsene z.B. von „Mutti“ und „Vati“ sprechen. Viele Menschen scheuen die Ablösung, weil sich dann ein Freiraum auftut, den sie selbst füllen müssten. Leichter ist es, wenn anschließend z.B. ein neuer Partner oder Weltbezug zur Verfügung steht. Ablösung muss von Kindern und Eltern geleistet werden. Oft kommt es zu größeren Behinderungen seitens der Eltern, die die Kinder zur eigenen Ich-Stabilisierung brauchen und ihre Entwicklung bremsen.

Eigentlich findet Ablösung ständig in der menschlichen Entwicklung statt: jeder Schritt des kleinen Kindes von der Mutter bzw. vom Zuhause weg, zählt dazu (Kindergarten, Schule, Freunde). Auch im späteren Leben ist Ablösung von Beziehungen/Aufgaben notwendig.


Eigenschaften eines guten Lehrers


Es gibt sicherlich noch zahlreiche weitere Hinweise, hier nur einige Anregungen:

- Ein guter Lehrer sollte selbst ein Lernender sein, der aus diesem Gefühl heraus sein Wissen weitergibt.

- Er sollte seine Aufgaben gut erfüllen, aber nicht auf den Beifall seiner Schüler schielen. Er sollte seine Anerkennung aus anderen Lebensbereichen holen können, d.h. nicht ausschließlich auf die Schüler ausgerichtet sein.

- Er sollte Führung übernehmen.

- Seinen Schülern gegenüber sollte er eine wohlwollende Haltung einnehmen und sich um ein psychologisches Verstehen bemühen.


[Fortsetzung folgt]



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