Donnerstag, 12. November 2009

LEBENSZEIT-WÄHRUNG

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Vor kurzem war ich auf einem Wohltätigkeitsbasar. Ein Mann verkaufte dort eine besonders aufwändige Form von großen Fröbel-Sternen für 2,- €, für die irgendein lieber Mensch pro Exemplar gewiss eine ¾ Stunde oder noch länger gebastelt hatte. Ich habe ihm dann noch etwas dazugelegt …

Gerade bei derartigen Tätigkeiten aus dem kunsthandwerklichen Bereich, den manche Menschen außerdem nicht nur aus mildtätigen Motiven heraus betreiben (müssen), wird sich kaum ein angemessenes Entgelt erzielen lassen. Ein Teil des Lohns wird zwar immer die Befriedigung sein, die der kunstfertige Mensch aus seiner schönen Beschäftigung gezogen hat, viel von seinem „Herzblut“ wird aber unhonoriert bleiben, selbst wenn man es mit dem Lohn für stark unterbezahlte Tätigkeiten vergleicht.

Wäre nicht die aufgewendete Lebenszeit eine bessere Meßlatte dafür, dass die Empfänger solcher Arbeiten eine realistische Vorstellung vom wirklichen Wert ihrer erworbenen Schätze erhalten? (Die Euros sollen sie trotzdem weiterhin zahlen, aber nicht mehr nur unter dem Gesichtspunkt, was für ein „Schnäppchen“ sie gerade gemacht haben.)

Wenn man diesen Gedanken weiterführt, sind wir schnell bei den Hungerlöhnen, für die Menschen, Erwachsene und Kinder in den Billiglohnländern tatsächlich für uns schuften.

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