Donnerstag, 12. November 2009

Bin ich nicht ein privilegierter Mensch?

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Wenn ich es recht betrachte, gehöre ich zu den Privilegierten unserer Gesellschaft: Ich habe eine liebe Familie und einige Freunde; mein Geld ist zwar eher „mau“, wenn meine Altersteilzeit endet und ich in Rente gehe, wird es knapp, aber es dürfte immer noch reichen; meine grauen Zellen funktionieren noch so leidlich, andere trösten mich, dass sie ähnlich vergesslich werden, ich bin immerhin noch neugierig und informationshungrig; da ich nicht mehr „schaffen“ muss, bleibt mir Zeit, mich auch mit für mich wesentlichen Themen nach meiner Wahl beschäftigen zu können und dabei keine Rücksicht auf vorgegebene Standorte nehmen zu müssen; ich habe einen Computer, einen Internet-Anschluss und einen blog, kann dadurch meine „Privat-Zeitung“ betreiben. Da ich nicht mehr den Drang verspüre, reich werden zu müssen und Karriere zu machen (da ist meine Vernunft ein gutes Korrektiv gegen alle kindlichen Gefühle in mir, wie schön es wäre, vielleicht doch noch mit irgendetwas in meinem Leben „groß herauszukommen“: kleine Brötchen sind auch ganz gut und wenigstens herstellbar) und meine Gesundheit ganz leidlich ist, habe ich Gelegenheit, mein Leben in meinem Sinne zu gestalten, eingebettet in das Leben mit meinem kleinen behinderten Sohn und meiner Familie. Wer kann das schon von sich sagen!

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