Donnerstag, 2. Dezember 2010

Wieder einmal naht Weihnachten, das Fest des Schenkens

Wieder einmal naht Weihnachten, und ich habe bereits weitgehend mein „Pulver verschossen"! Denn in den zurückliegenden Jahren habe ich bereits alle meine Lieblingsgeschichten und Gedichte, die ich früher in Schulzeiten gern vorlas, unter der Rubrik "Weihnachten und Neues Jahr" in meinen blog gesetzt. Wer sich aber dennoch dafür interessiert, möge sie dort aufrufen.

Klüger geworden bin ich seither nicht unbedingt, neue Texte habe ich auch kaum hinzugelernt, aber ich bin bescheidener geworden. Während ich früher eher die Häme hatte, mich innerlich über diejenigen zu erheben, die einen weniger kritischen Blick auf all diese Ereignisse hatten, Weihnachten viel konventioneller begingen oder auch nur am weihnachtlichen Konsumrausch teilnahmen, den ich natürlich mit Verachtung abstrafte, sehe ich das jetzt alles viel milder und mich selbst nicht mehr so puristisch in der Rolle eines Richters über guten Geschmack oder angemessene Rituale. Meine (kritischen) Wertmaßstäbe haben sich dabei nicht sonderlich verändert, Weihnachtsrummel liegt mir weiterhin fern, aber ich halte mich nicht mehr so stark für das "Maß der Dinge".

Zu diesem Schritt hat mir sehr der folgende Text von Norbert Copray geholfen, den ich im Dezember 2009 im Publik-Forum Newsletter 9/2009 gefunden habe. Extra aufgehoben für dieses Jahr! Und jetzt von mir zitiert:

Weihnachten ist ja zu einem Fest geworden, das weltweit auch außerhalb des Christentums seine Anhänger gefunden hat und heute für viele mehr Bedeutung hat als noch vor dreißig oder vierzig Jahren. Doch was für eine Bedeutung? Man mag das störend und manchmal erschreckend kommerziell und übertrieben finden, aber im Mittelpunkt dieses Festes steht das Schenken – unabhängig von Religion und Kultur. Dabei hat man festgestellt, dass sehr viele Menschen etwas schenken, was dem anderen und ihnen selbst Freude macht. Es mag Exzesse geben, aber überwiegend hat das Schenken an Weihnachten mit so etwas zu tun wie: auf kluge Weise Freude machen. Man kann auch Zeit schenken, Gedichte, Bilder, Lieder, die Begleitung eines Menschen durch kritische Zeiten.

Wie man es auch dreht und wendet: Die Menschen haben weltweit das Richtige am Weihnachtsfest gefunden. Es ist eine Zeit des Schenkens aus einer oftmals unbewussten Erinnerung heraus an das bedeutendste Geschenk. Gott, das Göttliche, die umgreifende Weisheit, Brahman – wie immer man es sagen will -, kurz: die lebendigmachende und lebendigerhaltende Liebe schenkt sich den Menschen. Und spiegelt sich wider in den millionenfachen Geschenken, die die Menschen einander zur Freude machen. Denn das ist das Ziel des Schenkens: Freude bereiten – zur Liebe entfachen. Seien wir also nicht kleinlich, wenn’s nun bald ans Schenken geht. Auch hilfloses und kommerziell überfrachtetes Schenken ist ein Zeichen für Sehnsucht nach Liebe und Liebesversuche. Achten wir das nicht gering, dass Menschen tun und mitunter unbewusst nachahmen wollen, was Gott tat und tut: Liebe schenken. Das ereignet sich auch dort, wo geschenkt wird, selbst wenn es dabei unbeholfen zugeht.

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