Donnerstag, 9. Dezember 2010

Lebensgrenzen anerkennen

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Ich möchte noch einmal kurz mein gestriges blog-Thema "Gott spielen" aufgreifen und etwas ergänzen:

Ich staune immer wieder, in welche Konstruktionen, irrsinnige Vorhaben und Erwartungen Menschen sich hineinsteigern, nur um einer unausweichlichen Tatsache nicht ins Gesicht sehen zu müssen: dass wir endliche Geschöpfe sind mit einer begrenzten Lebenszeit hier auf Erden. Es ist absehbar, wann unsere "Gastspielrolle" enden wird.

Einige Menschen macht diese Einsicht eher bescheiden, früher hätte man es vielleicht auch demütig genannt. Sie kennen ihre Grenzen. Wenn sie nicht den Mut verlieren, tun sie dennoch etwas für ihre eigene und die zukünftige Wohlfahrt derjenigen, die nach ihnen kommen. Das erzeugt ein gutes Lebensgefühl.

Andere scheinen diese Erkenntnis aber mit allen nur denkbaren Aktivitäten aus der Welt schaffen zu wollen. Mit schlechtem Erfolg für sie selbst - und oft auch für andere. Denn bestenfalls lässt sich der Gedanke an unsere Lebensgrenze verdrängen, nicht aber aufheben. Irgendwann ist sie einfach da trotz Macht, Geld, biologische "Wunder" (als neue Kategorie), Ruhm, die Liste lässt sich sicherlich gut fortsetzen. Was bleibt? Einige große Namen haben Jahrhunderte, ja Jahrtausende überdauert, aber es ist fraglich, ob die nächste Eiszeit sie nicht auch mit wegwischen wird. Und die kommt bestimmt.

P.S. Bereits vor 26 Jahren habe ich einen Artikel geschrieben, in dem manche meiner obigen Thesen ausgeführt sind: "Angst vor Krankheit und Tod". Er findet sich in meinem blog unter der Rubrik "Reminiszenzen" am 19.5.2009! Ich finde ihn immer noch lesenswert, aber ich bin natürlich auch parteiisch.

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