Samstag, 11. Dezember 2010

Pardon, Herr Sarrazin, aber Sie sind ein Flegel!

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Die neueste Botschaft über Herrn Sarrazin (t-online.de vom 10.12.2010) besagt, dass er Frau Käßmann in einem taz-Interview verspottet hat. Sie habe wohl beim Lesen seines Buches zu tief ins Glas geschaut und deshalb nicht alles verstanden. Impertinent und frech! Irgendwie eines erwachsenen Mannes nicht würdig, deshalb der "Flegel", eine Beschreibung eher für pubertierende Knaben, die sich auf diese Weise Geltung zu verschaffen suchen. Hat der Sarrazin doch eigentlich gar nicht mehr nötig, bei all den vielen Tantiemen, die ihm sein Buch eingebracht hat...

Aber vielleicht ist er es sich selbst schuldig, denn bei allen Äußerungen bzw. Beleidigungen von ihm aus der letzten Vergangenheit (ich meine nicht unbedingt sein Buch, aber seine kessen Worte aus Interviews) bleibt er offenbar seinen inneren Richtlinien treu: Sie strotzen vor Arroganz gegenüber Schwächeren und zeigen, was ich früher einmal als "schizoide Züge" zu benennen gelernt habe: Er hat offenbar einen messerscharfen Verstand für das, was anderen weh tun könnte, weil es so schön "unter die Gürtellinie" geht, und wendet es auch sehr gerne an, während bei anderen Menschen, von etwas mehr Empathie geprägt, gerade diese Erkenntnisse eher Mitgefühl und die Bereitschaft zum Unterstützen hervorrufen würden. Und daneben verfügt er offensichtlich über eine tüchtige Portion Mittelpunktstreben: Er muss wohl seine Sonderrolle immer mal wieder in Erinnerung rufen, damit die Öffentlichkeit ihn nicht vergisst. Marketing für sein Buch oder schlicht die Tatsache, dass niemand so leicht heraus kann aus seiner Haut?

Ob seine große Fan-Gemeinde auch einen Blick für diese Seite ihres Helden hat? Mögen seine Thesen viel in Bewegung gebracht haben, allein schon durch die Tatsache, dass er es "den da oben" gehörig gezeigt hat und nicht kuscht (grundsätzlich sehe ich das als positive Eigenschaften!), aber als ethisches Vorbild eignet er sich wahrlich nicht.

1 Kommentar:

mik hat gesagt…

der mann hat recht, auf nach Neuköln, viel Spaß heute Abend auf der Sonnenallee Sie träumer.