Montag, 15. Februar 2010

Keine Konsequenzen aus der Finanzkrise

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Bereits in meinen Beiträgen vom 1.2.2010 und 26.1.2010 habe ich beklagt, wie die Finanzkrise von Politik und Wirtschaft mehr oder weniger sang- und klanglos "ad acta" gelegt worden ist, kein Hahn mehr danach kräht und das große Weh - und - Ach in der Bevölkerung erst dann einsetzen wird, wenn der Finanzminister die vermutlich unausweichlichen Streichungen durchführen wird, um die immensen Kosten der Bankenrettung zu bezahlen. Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn diese "Umschichtungen" zu Gunsten des notleidenden (und mittlerweile wieder horrende Gewinne einfahrenden) Finanzwesens nicht zu Lasten des Sozial-, Bildungs- und Kulturetats gingen!

Das Gedächtnis der Menschen ist kurz, außerdem hat dieses Thema keine große Medienpräsenz mehr, welcher Schalk würde da böse sein und einen Zusammenhang mit anderen Interessen behaupten?

Vor knapp einem Jahr hatte Attac in Berlin v. 6. bis 8. März 2009 einen großen Kongress zu diesem Themenkreis veranstaltet. Ich habe gerade noch einmal den Band mit allen Vorträgen und Diskussionen in die Hand genommen.

Damals wie heute ist die Abschluss-Erklärung des Kongresses sowohl visionär als auch noch nicht eingelöst. Ich möchte einen Auszug daraus in meinem blog zitieren:

Ein Systemwandel ist nötig. Hin zu einer demokratischen Ökonomie, die am Wohl aller orientiert ist; die Mensch und Umwelt ins Zentrum stellt und nicht den Profit... Eine solidarische Gesellschaft entsteht nur durch Druck von unten. Den müssen Menschen auf allen Erdteilen gemeinsam entfalten. Nur in einer breiten Koalition von Bewegungen, Gewerkschaften, Sozialverbänden, NGOs, Kirchen und vielen anderen lassen sich tatsächliche Veränderungen erkämpfen... Lasst uns gemeinsam die Krise zur Chance für eine andere Welt machen!

(Zitiert aus dem Vorspann des Buches: Robert P. Brenner, Daniela Dahn, Friedhelm Hengsbach, Saskia Sassen u.a.: Kapitalismus am Ende? Attac: Analysen und Alternativen. - Hamburg: VSA-Vlg. 2009.)

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