Freitag, 19. Februar 2010

Herr Westerwelle und die Dekadenz

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Was soll man noch zu Herrn Westerwelle sagen? Ich finde seine Argumente hinsichtlich des Sozialismus und der Dekadenz in unserem Lande so abstrus, dass sich eigentlich jeglicher Kommentar erübrigt. Gleichzeitig erobert er wieder einmal durch seine die Gesellschaft spaltenden Aussagen die Schlagzeilen der Medien. Ob er wirklich dafür zusätzliche Freunde und Unterstützung gewinnt? Vielleicht fällt es aber - gerade vor den nächsten Landtagswahlen - auch zunehmend Menschen auf, welche "dünnen Bretter" er dabei neben allen demagogischen Beiklängen bohrt.

Soviel Bildung habe ich doch in meiner Schulzeit noch mitbekommen, dass ich mich daran erinnere, dass "Dekadenz" immer eine Eigenschaft der führenden Oberschicht war, die durch ihre Freude an amüsanteren Seiten des Lebens die Fähigkeit verlor, das Staatswesen "in Schuss" zu halten und vernünftig zu regieren. Für die Ermöglichung des ausschweifenden Genusses der "Oberen Zehntausend" mussten dann immer ihre Sklaven, Heloten oder wer auch immer sonst die Kärrnerarbeit leistete, besonders buckeln und schuften. Die "Dekadenz" in der Lebensweise der Unterschicht zu sehen (wer hat sonst HARTZ IV ??), ist sowohl abgeschmackt als auch unter diesem sprachhistorischen Gesichtspunkt abenteuerlich. Mehr als eine "5" wäre das in meiner Schulzeit im Geschichtsunterricht kaum geworden ... Ich würde mich solcher "dünnen Bretter" schämen ... (Aber ich eigne mich auch nicht als Politiker ...)

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