Donnerstag, 29. April 2010

Mackenroths Theorem und unsere Alterssicherung: "Meinungsmache" III

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Mackenroths Theorem und die Wahrheit über die gesetzliche Rentenversicherung und private Altersvorsorgemodelle


Dies soll mein nächstes Thema werden, das ich noch näher ausformulieren möchte. Hier schon einmal wieder ein Zitat von Albrecht Müller und einige Anmerkungen von mir:


Selbst bei vollständiger Umstellung auf die Privatvorsorge wäre es immer die arbeitsfähige Generation, die die Rentner und die Kinder und Jugendlichen versorgen, ernähren, aushalten müsste. So hat es ein Nationalökonom, der Kieler Professor Gerhard Mackenroth, einmal formuliert. Gegen seine Beobachtung rennen heute die von der Versicherungswirtschaft engagierten Wissenschaftler reihenweise an – mit Theorien über die Vermehrung des Kapitalstocks und über die Anlage des Kapitals in angeblich produktiveren ausländischen Volkswirtschaften. Das sind abenteuerliche Theorien. Meist werden dabei fälschlicherweise betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte auf eine volkswirtschaftliche Betrachtung übertragen. ( Müller, Meinungsmache, S. 321 )


Eigentlich ganz einfach: Es ist immer nur soviel zum Verteilen da, wie die gerade aktiven Menschen hergestellt haben. Von meinem Sparen allein wird es nicht mehr, nur dadurch, dass mein Erspartes als Kapital in irgendeine produktive Anlage einfließt und längerfristig zu mehr verteilbaren Waren und Leistungen führt. (D.h. Zocken auf den Kapitalmärkten führt nicht zu solchen Zuwächsen ...) Entscheidend ist nur, wie dann später die Verteilung begründet wird, wer welche Ansprüche hat. Ob das über Privatfürsorge geregelt wird oder über das bisherige Rentensystem, ändert an der Größe des verteilbaren Kuchens nichts. Bei der Privatfürsorge haben sich allerdings die privaten Gesellschaften zuvor schon über die üppigen Gebühren ein schönes Stück kontinuierlich herausgeschnitten … Und die meisten Menschen werden denken: Wenn ich jetzt fleißig spare, ist später einfach mehr vorhanden. In dieser schlichten Variante wahrscheinlich ein fundamentaler Irrtum. Der Kuchen in 50 Jahren wird dadurch nicht größer sein; wenn alle gleichermaßen Geld anhäufen, werden nur die Preise für das zu Verteilende steigen, je nach Bedarf.

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