Montag, 29. Juni 2009

Lieblingszitate XXXXII

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Wieder zurück! Ich begrüße meine Leserinnen und Leser in der neuen Woche mit einem Zitat meines früheren Lehrers in die Tiefenpsychologie und Individualpsychologie zum Thema „Selbsterkenntnis“ und „Kindererziehung“, was ja gut an einige Texte der vergangenen Woche anschließt!



Wenn die Eltern in der Lage sein sollen, die Kinder besser und fortschrittlicher zu erziehen, als sie selbst erzogen wurden, dann muss man zunächst das Problem der Elternerziehung angehen. Sind denn die Eltern selbst ausreichend erzogen? Man möge hier nicht allzu rasch über diese Frage hinweggehen. Die eigenen Verhaltensmängel bleiben nicht selten der Selbsterkenntnis entzogen. Nun erzieht man aber nicht mit dem, was man sich vornimmt, sondern mit dem, was man ist. Man erzieht mit seiner ganzen Persönlichkeit, mit seinen Charakterschwächen und – Stärken, mit seiner Lebensgrundstimmung. In letzterer steckt man schon von der allerersten Kindheit an drin. Darum weiß man so wenig von der Stimmung, die dauernd um einen waltet, die man ausstrahlt und um sich verbreitet. Gerade diese aber wirkt in der Erziehung des Kindes.


JOSEF RATTNER



In: Josef Rattner: Erziehung als Selbsterziehung der Eltern. – In: Miteinander leben lernen. H. 4/1985. S. 2- 6. Zitat S. 4.

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