Donnerstag, 23. April 2009

Noch einmal: mein Leserbrief an Ver.di-Publik

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Am 22. März 2009 veröffentlichte ich an dieser Stelle einen Leserbrief an Ver.di-Publik, weil ich mich über die fehlende Ankündigung der großen Demonstration vom 28.3. in der Zeitungsausgabe 3/09 aufgeregt hatte. Auch die DGB-Demonstration vom 16.5. wurde noch nicht erwähnt. Stattdessen hatte es nur einen eher „lauen“ Beschwerdeartikel über Berater der Politik gegeben, die maßgeblich früher zur Vorbereitung des „Crashs“ beigetragen hatten, dann aber als „Experten“ wieder auftauchten, um seine Folgen zu beseitigen/ zu glätten (um weitermachen zu können wie bisher … ).

Dieser Leserbrief ist auszugsweise jetzt tatsächlich in Ver.di-Publik 4/09 veröffentlicht worden (S. 14)! Allerdings fehlen alle meine Hinweise auf die bevorstehenden Demonstrationen und mein Ärger über die nicht erfolgte Mobilisierung der Leser. So bekommen meine Aussagen den Anstrich, als wollte ich den Artikel an sich kritisieren und klein machen. Das stimmt aber nicht, denn der Artikel war für sich genommen o.k., nur wäre halt noch mehr und anderes angezeigt gewesen!!

Das ist von meinem Leserbrief übrig geblieben:

Sie beklagen Sich zwar auf der Titelseite angesichts der Weltfinanzkrise über die da von der anderen Seite, die trotz ihrer Sünden einfach so weitermachen – und die diesen Artikel sicherlich nicht zum Anlass nehmen werden, daran etwas zu ändern! Trotz kritischem Ton ist dies nicht mehr als ein eher weinerlicher Appell an die Gegenseite, die ganz befriedigt zur Kenntnis nehmen wird, dass sie von deutschen Gewerkschaften, speziell von ver.di, nichts außer solchen Worten zu befürchten hat.
JÜRGEN LÜDER, PER E-MAIL

Meine Kritik an der Passivität von Ver.di wird allerdings in zwei weiteren abgedruckten Leserbriefen aufgegriffen. Das hat mich sehr gefreut und in meiner Grundüberzeugung bestätigt. Ich zitiere deshalb auch noch diese beiden Briefe (a.a.O.):

Titel „Die machen einfach weiter“, ver.di PUBLIK 03 2009
Richtig! Sie machen einfach weiter. Aber warum können sie dies? Vielleicht auch deswegen, weil die DGB-Granden während dieser Krise, die bereits mit der Einführung der unsäglichen Agenda 2010 ihren Ursprung fand, sich weitestgehend auf Tauchstation befanden und befinden. Wo waren die Aufrufe zu massiven Streiks und/oder Massenkundgebungen? Auch zum 28.März haben es nur ein paar „aufmüpfige“ Bezirke übers Herz gebracht, zu dieser Demo zu mobilisieren.
OLIVER KRIEBEL, BERLIN

Und auch noch der folgende Brief:

„Die machen einfach weiter“ als Schlagzeile reicht nicht aus. Zu empfehlen ist ein Blick nach Frankreich. Die Gewerkschaften stellen sich an die Spitze eines Generalstreiks. Dass der Schmusekurs, den auch ver.di seit Jahren mit Politik und Wirtschaft fährt, gescheitert ist, liegt auf der Hand. Wartet nicht, bis die Mitglieder die Gewerkschaftsbeiträge einsparen müssen.
KARL-HEINZ BRETHAUER, SPANGENBERG

Dem ist wenig hinzuzufügen …

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