Freitag, 22. Oktober 2010

Mein Ver.di-Jubiläum

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Vor einigen Tagen erhielt ich unerwartet Post von Ver.di: Eine Ehrenurkunde mit Anstecknadel anlässlich meiner 25jährigen Gewerkschaftszugehörigkeit. Mit solchen Ehrungen kann ich - auf der formellen Ebene - nicht viel anfangen, und Ehrennadeln trage ich schon überhaupt nicht. Aber es ist eine bemerkenswerte Erinnerung für mich!

Bei meinem Eintritt war ich gerade vorübergehend als ABM-Psychologe beim Sozialpsychiatrischen Dienst in Berlin-Steglitz eingestellt. Eine nette Sozialarbeiter-Kollegin warb mich damals für die ÖTV, wie die Gewerkschaft vor der Wende noch hieß.

Ein Gewerkschafter, so wie man sie auf Streik-Bildern manchmal in der Zeitung sieht, bin ich nie gewesen. Und den größten Teil der verstrichenen Jahre habe ich in einer diakonischen Einrichtung gearbeitet, in der (bisher) eine Gewerkschaftsmitgliedschaft eher verpönt war. So hatte ich konkret meist nur wenig Mitstreiter. Aber dennoch war mir Ver.di eine große Hilfe, u.a. auch in einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung. Ebenso als Informationsquelle für meine Einschätzung wirtschaftlicher und sozialer Zustände in unserer Gesellschaft.

Gewerkschaftsmitglied zu sein, ist gesellschaftlich nicht gerade "in", dabei tut es Not!! Denn die Gewerkschaften, insbesondere Ver.di, scheinen mir eine der letzten Bastionen in unserem Staate gegen weiteren Sozialabbau zu sein.

So bin ich der Steglitzer Sozialarbeiterin noch heute dankbar und werde Ver.di auch als zukünftiger Rentner treu bleiben!

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