Mittwoch, 20. Oktober 2010

Der "Hassist"

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Im September gelang dem Prediger einer kleinen fundamentalistischen Kirche in den USA der Aufstieg in die Schlagzeilen der Welt. Alle hielten Tage lang den Atem an, weil er angekündigt hatte, 200 Exemplare des Korans öffentlich zu verbrennen. Gedacht war dies am Jahrestag des Anschlags vom 11.September 2001 als "Botschaft" gegenüber Drohungen radikaler Islamisten. Auf massive Proteste hin hat er schließlich auf diesen Schritt verzichtet, vorher aber durch seine Ankündigung in aller Öffentlichkeit gezündelt und viele in der islamischen Welt in extremer Weise provoziert und die eh' schon sehr angespannte Stimmung weiter aufgeheizt: Aus Afghanistan wurden Unruhen mit Straßenschlachten als Reaktion auf die Pläne dieses "Geistlichen" gemeldet.

Was müssen das für Menschen sein, die offensichtlich Hass auf der Welt verbreiten wollen und an den Zündschnüren für Eskalationen spielen, die die ebenfalls mit Hass aufgeladene Gegenseite in Brand setzen könnte?

Das Bedrohliche ist unabhängig davon, von welcher Seite es ausgeht. Ganz fatal wird es, wenn beide Seiten ihren Standpunkt dann auch noch religiös begründen. Welche verquaste Form von urzeitlicher Religion kann so etwas aber nur sein?

Ich habe die Nase voll von den Segnungen des Fundamentalismus jeglicher Couleur, der den Verstand und die Menschenliebe ausgeschaltet hat. Wenn die Betroffenen sich dann aber sogar noch als "Christen" bezeichnen, kann ich ihren Fanatismus durch nichts mehr entschuldigen. Sogar ich als atheistischer Zweifler kenne mich offensichtlich in der Bergpredigt besser aus als sie. Sie enthält bekanntlich das unmissverständliche Gebot „liebe deinen Nächsten …“!

Das Folgende ist nur ein Wortspiel, trifft aber vielleicht den Sachverhalt recht gut: Rassisten sind fanatische Hasser und Unterdrücker anderer Bevölkerungsgruppen, "Hassisten" hassen Menschen anderer Religion oder Weltanschauung. Hass ist das schlimmste Gift für die Menschheit, die Kooperation und Ausgleich zwischen Völkern und Menschengruppen bitter nötig hat, um die Herausforderungen der Umbrüche in den nächsten Jahrzehnten bewältigen zu können.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

konkret,klar und klasse.gt geschrieben mein schatz!

Maren hat gesagt…

Lieber Jürgen du hast eine erfrischende Art Dinge die dich bewegen hier niederzuschreiben und eine liebe Frau die uns darauf aufmerksam gemacht hat. Danke euch beiden!

Liebe Grüße aus Schweden