Mittwoch, 13. Oktober 2010

"Familienassistent " !?

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Ich habe ein Problem, jedenfalls eines verbaler Natur!

Seitdem ich in Altersteilzeit bin und dadurch schon fast ein "Rentnerdasein" führe, kümmere ich mich logischerweise viel mehr um alle möglichen Vorgänge bei uns zu Hause, bin Kindermädchen, gelegentlich Putzfrau, repariere kleine Schäden, alles was "Mann" so tut, wenn er nicht arbeiten geht. Außer Kochen; das kann ich nicht gut und überlasse es lieber meiner Frau.

Früher hat man so etwas wohl "Hausmann" genannt. Einmal eine Wortableitung "anders herum", weil sonst immer nur die Frauen Männerrollen zugewiesen bekommen mit einer weiblichen Endung dran (Chef zu Chefin, Psychologe zu Psychologin, Arbeiter zu Arbeiterin, Angestellter zu Angestellte). Da haben sich Feministinnen schon kräftig aufgeregt, wie Frauen nur in abgewandelter Form mit der "Männersprache" abgespeist werden.

Ich finde das berechtigt, wobei gerade hier bei uns "im Osten" aber viele Frauen mit DDR-Vergangenheit darunter nicht zu leiden scheinen. Wie oft habe ich nach dem Examen früher Schülerinnen erlebt, die z.B. stolz auf ihren Titel "Heilpädagoge" waren und nicht aufschrien, weil es korrekt doch "Heilpädagogin" heißen müsste!

Ich bin da viel empfindlicher. Abgesehen davon, dass ich alle Hochachtung vor Frauen habe, die als "Hausfrau" Kinder, Mann (wenn vorhanden) und Haushalt "managen" und sich selbst nicht dabei verlieren (denn es ist ein 25-Stunden-Job), möchte ich nicht gern das Pendant "Hausmann" sein. Irgendwie hat es einen (ungerecht, denn auch das ist eine Leistung!) schlechten Ruf. So als täten das nur "Softies", bei denen man Zweifel an ihrer Männlichkeit haben könnte. Aber ich gehe allein in diesen Aufgaben auch nicht auf und tue gern noch anderes daneben, wie z.B. Beiträge für meinen blog schreiben.

Einen wirklich treffenden Begriff für meine Rolle habe ich noch nicht, wie wäre es mit "Familienassistent"?! Für gute Anregungen bin ich dankbar, geht es doch irgendwie auch um die "Emanzipation der Männer" und zukunftsweisende Rollenbeschreibungen. Hausmann, wie gesagt, finde ich da nur bedingt eine anstrebenswerte Bezeichnung. Männliche Überheblichkeit oder berechtigt? Ich bin aber auch mit der neueren Männer-Diskussion nicht sonderlich vertraut - sofern es sie überhaupt gibt, denn in den üblichen Medien wird Derartiges nicht thematisiert. Schade.

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