Dienstag, 13. Januar 2009

Weihnachts-Nachlese

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Ich habe noch einmal über meine „Verrenkungen“ in mehreren blog-Einträgen vor Weihnachten nachgedacht, über die Schwierigkeiten, den Sinn dieses Festes zu ergründen, sich nicht von Kommerz und Konventionen zu sehr erdrücken zu lassen und eine eigene Form des Feierns zu finden. Gerade das eher Stille dieser Tage scheint viele Menschen so anzustrengen, dass sie in „unchristlicher Ausgelassenheit“ Sylvester alle angestauten Anspannungen beim Feuerwerk – je lauter, desto besser – abreagieren müssen. So kommt es mir jedenfalls vor. „Einmal so richtig die Sau rauslassen“: ein solches Getöse geht ohne Sanktionen nur am Jahresende. Damit habe ich mich wahrscheinlich als „Sylvester-Feind“ geoutet!? Doch das stimmt nur teilweise, weil ich sehr gern bei prächtigen Feuerwerken zusehe, jedoch in mir die Wut aufsteigt, wenn bereits am Nachmittag des 30.12. Jugendliche neben mir wahrscheinlich polnische (und damit besonders laute) Kanonenschläge zünden, wenn ich mit meinem kleinen Sohn Paul Jakob vorbeigehe.

Jetzt bin ich von meinem ursprünglichen Thema ein großes Stück weggekommen, obwohl meine Beobachtungen sicherlich mit der Seelenlage vieler Menschen etwas zu tun haben. Sagen wollte ich nur, dass es ein gläubiger Christ mit Weihnachten wahrscheinlich viel leichter hat. Für ihn steht die Krippe und die Geburt Christi im Mittelpunkt aller Überlegungen, die immer wieder wiederkehrende Verheißung eines Neubeginns, der Friedensbotschaft der Engel und die Fortsetzung menschlichen Lebens auf dieser Erde, denn wofür könnte sonst die Geburt eines Kindes stehen? Dazu kommt natürlich noch die Heilserwartung der christlichen Religion, für die Ostern das viel wichtigere Fest darstellt. In einem nichtchristlichen Verständnis könnte diese Botschaft aber auch lauten, dass uns nicht das Heil von außen geschenkt wird, sondern dass wir aufgerufen sind, diesen Fortbestand des Lebens zu feiern, ihn als höchstes Gut der Menschheit zu begreifen und alle unsere Kräfte in seine Dienste zu stellen, Frieden zu schaffen, das Leben zu schützen und seine Zukunft zu sichern.

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