Montag, 7. März 2011

Lieblingszitate CLIV: Gedichte von Mascha Kaléko: Memento mori

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Ich möchte heute das zweite angekündigte Gedicht von Mascha Kaléko aufführen. Es hat mich sehr beeindruckt, dabei kann ich die mitgeteilten Gefühle und Einstellungen teilen. Es ist immer wieder ein Erlebnis für mich, wie andere das vorwegnehmen, was ich noch nicht ausdrücken könnte, aber als unfertigen Gedanken auch in mir trage. Ein Dank an Mascha Kaléko, die mir diesen Dienst erwiesen hat!



MEMENTO

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
- Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.

Mascha Kaléko

Auch dieses Gedicht verdanke ich einem anderen blog, nämlich "http://medbrain2001.wordpress.com", veröffentlicht am 8. Mai 2001.

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