Montag, 3. Mai 2010

"Plünderer in weißen Kragen und Gucci-Schuhen"

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nennt der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman die Banker von "Goldman Sachs" in der International Harald Tribune. Dieses einprägsame Zitat verdanke ich ebenfalls der Berliner Zeitung v. 27.4.2010, wie schon das ausführliche Zitat in meinem vorhergehenden blog.

Unter dem Titel "Großbank auf der Anklagebank" berichtet die Zeitung über die Anhörung, vielleicht besser: das Verhör des Chefs der Großbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, vor einem Untersuchungsausschuss des US-Senats zu dem Vorwurf, toxische Vermögenswerte zu komplexen Finanzprodukten gebündelt und als erstklassige Wertpapiere an Investoren verkauft zu haben. So weit nichts Neues, denn so weit schon allgemein bekannt. Mit diesen Papieren wurde schließlich die ganze Welt vermüllt und die Finanzkrise verstärkt.

Einen Zacken schärfer finde ich dann allerdings den folgenden Satz im genannten Artikel:
"Oft wetteten die Investbanken gegen Produkte, die sie selbst verkauft haben, und machten Extra-Gewinne auf Kosten ihrer Kunden." Kunststück, wenn man weiß, wo die "faulen Eier" verborgen sind, die man zuvor selbst hineingetan hat, kann man natürlich wunderbar auf fallende Kurse bei den einschlägigen Papieren spekulieren. Insidergeschäfte. Mich überkommt jetzt zwar nicht das große Mitleid mit den Geschädigten, aber das ist schon ein starkes Stück! Es erinnert mich ein wenig an den Brandstifter, der ein Haus anzündete, um als Feuerwehrmann bei der anschließenden Löschaktion den Ruhm als bester Retter einzuheimsen. Zum Glück für die einschlägigen Banker stinkt Geld nicht, sonst müssten sicherlich einige Bereiche in Amerika (und anderswo auch!?) wegen der Geruchspest vom Gesundheitsamt geschlossen werden.

Ich habe allerdings nicht verfolgt, welche Konsequenzen diese Anhörung für Herrn Blankfein und seine Bank hatte. Es ist wohl eher zu fürchten, dass es bei einem "Rüffel" blieb und keine weitreichenden Sanktionen folgten.

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