Mittwoch, 15. Oktober 2008

Plaudern und auch manchmal streiten

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Ich habe länger über den Titel für diesen Beitrag nachgedacht, der die Form meines Schreibens zum Thema haben sollte. Ich habe nämlich offenbar mehrere „Stilrichtungen“, was mir selbst vorher gar nicht so bewusst war. Fazit:

Am liebsten möchte ich im Sinne von Plaudereien schreiben, gelegentlich auch Sachtexte (einige davon aus meinem „Fundus“). Zitate habe ich schon vielfach aufgeführt. Für mich sind sie Zeugnisse von Vorbildern oder vorbildlichen Ideen (abschreckende Zitate habe ich bisher nie gesammelt und auch für den blog nicht vorgesehen). Daneben gibt es aber auch Texte von mir, in denen ich gerne streite, weil mich die Themen oft erregen und ich mich vorsehen muss, mich nicht im Ton zu vergreifen. Das ist bei Themen, die mit meiner Vergangenheit als MAV-Mitglied zu tun haben, bei sozialpolitischen Fragen und beim großen Komplex der Globalisierung schnell der Fall.

Plaudereien hingegen haben einen entspannteren Charakter. Da kann ich zwar auch ein Sachthema zum Ausgangspunkt nehmen, kann evtl. mit meinem Fachwissen „glänzen“ (und mich für meine fehlenden Kenntnisse damit entschuldigen, dass ich ja keinen wissenschaftlichen Anspruch habe), muss auch nicht kunstvolle Essays schreiben, sondern bin mit Stil und Argumentationsformen viel freier, darf halt „plaudern“. So kann ich Wissen mit eigenen Erfahrungen und lebensgeschichtlichem Hintergrund vermengen und manches lockerer hinterfragen.

Dafür gibt es eine große Zahl von Vorbildern für mich. In der letzten Zeit scheint „Plaudern“ die Form zu sein, wie kluge Leute anderen in vereinfachter Form auch komplexere Sachverhalte schildern und dadurch verständlicher und auch unterhaltsam „rüberbringen“. Gerade bei philosophischen Themen kenne ich dafür Beispiele. Ich möchte mir von den Könnern in diesem Metier „eine Scheibe abschneiden“.

Ich merke selbst, dass meine anderen Texte oft alles anderes als plaudernd sind, vielmehr über eine beträchtliche Schärfe verfügen. So gibt es zwei Seiten in mir, wobei ich die plaudernde gerne wachsen lassen möchte. Die andere, unbemerkt schnell verbunden mit innerlichem Groll, tut mir nicht so gut und bessert selten etwas.

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