Freitag, 5. Dezember 2008

Mein Motto für den Monat Dezember 2008


Das heutige Zitat ist für mich wie ein Weihnachtsgruß. Ein wahres Weihnachtsgeschenk hingegen wäre es, wenn sich die Welt tatsächlich in diese Richtung hin verändern würde:


Wir brauchen ein Umsteuern zu einer Politik, in der Gerechtigkeit und Solidarität nicht als verstaubte Sozialromantik abgetan werden, sondern die Grundlage unserer Gesellschaft und des politischen Handelns sind.


Frank Bsirske


Dies sind die Schlussworte eines Artikels von Frank Bsirske aus ver.di publik 11/2008. Unter dem Titel „Die Richtung ändern“ analysiert er die Lage in Deutschland nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte und fordert, dass es kein „weiter so“ mehr geben dürfe, nachdem die gesamte Bevölkerung für den Ausgleich der Kosten zur Kasse gebeten worden sei. („Aufgebürdet“ wäre vielleicht ein besserer Ausdruck.)


Seine Analysen und Schlussfolgerungen kann ich gut nachvollziehen. Nur an einer Stelle scheint er mir zu optimistisch zu sein: Er erklärt nämlich den Neoliberalismus für bankrott. Da wir alle für seine Pleite zahlen sollen, stimmt das schon irgendwie. Wenn ich aber an all die vielen Ideologen, Nutznießer, Unterstützer und Mitläufer in Politik, Wirtschaft, Medien und einschlägigen Wissenschaften denke, so vermute ich, dass viele z.Zt. zwar „ihre Wunden lecken“ und vielleicht vorsichtshalber stiller als sonst sind, jedoch nur auf ihre Chancen warten, bei nächster Gelegenheit wieder den Führungsanspruch stellen zu können. Bisher werden sie sich der Unterstützung seitens unserer Regierung sehr sicher sein, was allein schon die Dimensionen der Hilfsleistungen verdeutlicht: 480 Milliarden Euro garantierte Hilfen für Banken gegenüber knapp 15 Milliarden Investitionen in die Realwirtschaft, um die Konjunktur zu stützen und die Verdienstmöglichkeiten der breiten Bevölkerung abzusichern.

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