Sonntag, 29. März 2009

Stolpersteine



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Am 9.3.2009 veröffentlichte die Märkische Oderzeitung in Fürstenwalde, meiner Heimatstadt, den folgenden Leserbrief von mir zu diesem Film:


Am 10.2.2009 zeigte das Filmtheater Union in Kooperation mit der AG "Stolpersteine" den eindrucksvollen Dokumentarfilm von Dörte Franke über den Künstler Günter Demnig und die von ihm ins Leben gerufene und tätig betriebene Aktion "Stolperstein". Über 15.000 Steine zum Gedenken an Nazi-Opfer in Deutschland und Europa hat er bisher in den Straßen vieler Orte verlegt. Davon 16 im Stadtgebiet Fürstenwaldes und 9 in den Samariteranstalten, wie die Initiatorin der hiesigen Gruppe im anschließenden Gespräch erläuterte. Damit ist es ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung unseres geschichtlichen Erbes vor Ort.


An einen großen Empfang mit Festvorträgen und Büfett anlässlich einer der Verlegungen kann ich mich gut erinnern. Das war`s dann wohl auch … Im Kino saß nur ein winziges Häuflein von Interessenten. Fast beschämend, denn auch die „Stolpersteine“ bedürfen einer gewissen Pflege.



Mich hat jedenfalls der Film beeindruckt, dem ich im Gegensatz zur hiesigen Vorführung anderswo ein reges Publikum wünsche.


Zur Unterstützung deshalb noch die folgenden Informationsquellen:

- www.stolpersteine.com und

- http://de.wikipedia.org/wiki/ Stolpersteine .


In den letzten Wochen hat mein achtjähriger Sohn Paul Jakob sein Interesse an der Geschichte Fürstenwaldes entdeckt. Es gibt hier wunderbare Hinweistafeln auf historische Gebäude und Orte, die wir auf unseren Spaziergängen erkunden und fotografieren. Seinem aufmerksamen Blick entgeht auch keiner der „Stolpersteine“. Natürlich hat er mich nach ihrer Bedeutung gefragt. Das angemessen zu erklären, finde ich eine schwere Aufgabe, denn er ist ein sehr mitfühlendes Kind und hat beim ersten Mal geweint, als ich ihm erzählte, dass „die Nazis diese Menschen weggeschafft haben“. Habe ich ihn überfordert? Oder zeigt er uns eine Reaktion, die wir Erwachsenen uns nicht mehr trauen, lieber verdrängen oder gar nicht mehr empfinden, weil alles doch schon so lange her ist und damit so weit weg von uns?

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