Donnerstag, 19. Januar 2017

Trump ante portas

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Trump, immer wieder Trump, ein z. Zt. unerschöpfliches Thema... Für mich auch das Eintreten eines Kulturbruchs und damit das Ende meiner bisherigen Weltsicht, die eher auf Zukunftshoffnungen und besonders auf der Gewissheit von zwar mühseligen, aber allmählich sich verwirklichenden Verbesserungen in der Menschheitsgeschichte basierte.

Aber was ist wirklich geschehen? Müssen wir Angst vor Donald Trump haben? Bei der Machtfülle, die er als US-Präsident in Kürze haben wird, kann uns ja einiges erwarten. Aber das wirklich Beängstigende ist nicht dieser Mann. So extrem unintellektuell, offensichtlich kognitiv von der Vielfältigkeit und Unübersichtlichkeit dieser Welt überfordert, dazu selbstverliebt, egomanisch und - der Begriff fällt schnell, ich bin kein Experte auf dieser Ebene, andere mögen das genauer ausleuchten - gesegnet mit wahrscheinlich vielen psychopathischen Eigenschaften, zu denen ja besonders fehlende Empathie und Mitgefühl mit anderen Menschen gehören sollen. Wenn wir Glück haben, überstehen wir die Jahre seiner Präsidentschaft einigermaßen heil, ohne dass er die Welt gar zu sehr durcheinanderbringt ...

Was mir aber wirklich Angst macht, ist die Tatsache, dass ein solcher Mann trotz (oder gerade wegen!?) seiner ungehobelten Auftrittsweise fast die Hälfte der Amerikaner geblendet und auf seine Seite gezogen hat. Dass eine so große Zahl von Menschen verführbar war von den Wortblasen und Attitüden eines solchen Mannes, so dass sie ihm vertrauten und in ihn ihre Hoffnungen setzten. Ich kann mir das nur  vorstellen im Rahmen einer Lebenssituation, die alle üblichen Hoffnungen eingebüßt hat und nur noch die Rettung in Radikallösungen sucht oder in der Ausbreitung einer Seuche, die ich "kollektive Dummheit" nennen möchte. Ich weiß, dass ich jetzt nur noch polemisch bin und mich auf "dünnem Eis" bewege, zumal der Begriff "Dummheit" eigentlich für einen Psychologen nicht zur Fachsprache gehört. Aber ich fürchte mich vor diesem Phänomen, für das ich keinen besseren Ausdruck weiss. Es macht mich einsam in dieser Welt, aber auch kämpferisch.

So schrecklich vieles auch ist, so sollte niemand vergessen, dass die größere Hälfte der Amerikaner ihn nicht gewählt hat ...

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