Mittwoch, 14. Dezember 2016

Astrid Lindgrens Tagebücher

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Zufällig fand ich heute in einer Bahnhofsbuchhandlung unter den Neuerscheinungen eine Ausgabe von Tagebüchern von Astrid Lindgren aus der Zeit von 1939 - 1945.

Das Buch trägt den bezeichnenden Titel "Die Menschheit hat den Verstand verloren." Das ist sicherlich eine sehr zutreffende Charakterisierung der damaligen Umstände!! Ich als Nachgeborener kann nur glücklich sein, dass ich noch bis 1947 Zeit hatte, mich zu dieser Menschheit dazuzugesellen. Das macht für mich einiges einfacher, denn ich bin nicht direkt verwoben mit den Entsetzlichkeiten dieser Epoche, aber mein Familienschicksal ist davon geprägt und hat viele Spuren hinterlassen und Verkrustungen in mir bewirkt.

Gut, der Menschheit war damals wirklich der Verstand abhandengekommen. Zwischenzeitlich habe ich so gelebt und gedacht, dass die Erscheinungen dieser Epoche die Menschheit aber so geläutert hätten, dass wir qualitätsmäßig nicht wieder in eine solche Barberei abrutschen könnten und der "Verstand der Menschheit" unumkehrbar am Anwachsen sei.

Das war bisher mein "Ruhekissen" und meine persönliche Gewissheit für die Zukunft. Um so schmerzlicher für mich - und die Welt !!!! - , dass ich mich wohl besser von solchen schönen Bildern verabschieden sollte. Ganz so wie bei Astrid Lindgren ist die jetzt lebende Menschheit wohl noch nicht komplett um den Verstand gekommen, aber sie taumelt und ist in höchster Gefahr, an schlimme Entwicklungen der Vergangenheit wieder anzuknüpfen!!!

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