Sonntag, 18. Dezember 2016

Strom und das Gedächtnis der Menschheit

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Wenn in Tausenden von Jahren, wenn die Menschheit längst ausgestorben sein wird, Außerirdische auf die Erde kommen und archäologische Untersuchungen anstellen werden, welche Spuren früherer Zivilisation hier noch zu finden sind, werden sie ein überraschendes Ergebnis vorfinden: Aus langen Zeiträumen gibt es Bauwerke, auch andere Spuren wie Schrifttafeln und Bücher, aber von einem bestimmten Zeitpunkt an werden die Weltraumarchäologen nur noch Bauten finden, nicht jedoch andere Spuren, die auf geistige Prozesse hinweisen könnten, fast so, als hätte die Menschheit schon lange vor dem Ende ihres Existierens ihr Gedächtnis verloren. Wie sollten aber auch diese Forscher wissen können, dass etwa um das Jahr 2000 ein Wechsel in der Menschheitsgeschichte eingetreten war, nämlich die digitale statt der analogen Speicherung von Wissen, und zwar in riesigen Servern und Daten-Clouds. Während aber die Schrifttafeln mit den 10 Geboten noch aus Stein waren und eine entsprechende Haltbarkeit hatten und auch spätere Pergamentrollen und Bücher noch eine Weile hielten, waren die späteren Spuren verloren, nachdem das letzte Kraftwerk auf der Erde seinen Betrieb eingestellt hatte und die Server "ohne Saft" blieben und ihre Daten, sprich "ihre Erinnerung", einbüßten.

Ich weiß nicht mangels ausreichendem Wissen, ob meine Befürchtung zutreffend ist. Aber ein Problem dürfte diese Abhängigkeit des Internets und der Datenspeicherung von einem immer größer werdenden Energiebedarf  tatsächlich darstellen.

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