Montag, 3. Januar 2011

Mein Motto für den Monat Januar 2011, gleichzeitig Jahresmotto 2011

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Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!

lautete der Ruf der Französischen Revolution! 222 Jahre ist dies nun schon her. Vieles hat sich seither auf der Erde geändert, denn viele Menschen haben sich von diesen Aussagen beeinflussen lassen. Auch wenn ich sie für die Ausgeburt der Vernunft halte, wirken sie aber leider nicht aus sich selbst heraus, sondern müssen von den jeweils lebenden Menschen immer wieder mit realem Leben erfüllt und nicht selten erst erkämpft werden!

Wenn wir uns auf der derzeitigen Welt umsehen, sieht es dabei sogar sehr schlecht um die Realisierung dieser Wertvorstellungen aus. Wo nicht überall in der Welt werden fundamentale Menschenrechte mit den Füßen getreten oder sogar brutal von irgendwelchen Diktatoren oder allein selig machenden Regimes unterdrückt!

Dies weist allerdings auf ein Phänomen, das mich schon immer sehr bestürzt hat: Hervorragende Ideale und ethische Vorstellungen, die wunderbare "Spielregeln" für das Zusammenleben der Menschen ergeben könnten, geraten oft in die Fänge von Fundamentalisten, Fanatikern und machtgeilen Potentaten und ihren Organisationen, die sie in ihrem Sinne umfunktionieren und ihrer ursprünglichen Bedeutung entleeren, leider oft sehr wirksam. Robespierre schickte Tausende unter die Guillotine "im Namen der wahren Revolution", Napoleon Bonaparte als folgender Kaiser (und Diktator!) war aber noch wesentlich schlimmer, denn in seinen Feldzügen starben Hunderttausende ...

Es ist leicht, sich über die Vergangenheit zu beklagen. Wie aber sieht es mit uns Lebenden aus? Die Zustände an vielen Ecken der Erde sind erschreckend (vgl. oben), wir in Deutschland hingegen durchleben eine der friedlichsten Epochen unserer Geschichte, denn seit 1945 sind wir von Kriegen, jedenfalls in unserem Lebensraum, verschont geblieben. Aber im sozialen Bereich befinden wir uns in einer rasanten Abwärtsspirale, die durch den immer massiver werdenden Gegensatz von arm und reich gekennzeichnet ist und unsere Bevölkerung spaltet. Wie sieht es da mit der "Brüderlichkeit", auf "Neudeutsch" Solidarität, aus, wenn die solidarischen Sicherungssysteme wie die Rente verkommen? Die "Gleichheit" der Lebenschancen ist ebenfalls zurückgegangen, wenn ich sehe, dass zu meinen Studentenzeiten relativ viel mehr Kinder aus weniger begüterten Schichten das Abitur und ein Studium schafften, während in unseren Tagen die soziale Herkunft wieder ein viel zutreffenderes Kriterium für den Bildungserfolg/Misserfolg eines Menschen geworden ist...

Aber wie schon am Anfang gesagt, keine dieser Wertvorstellungen verwirklicht sich von alleine, die jeweils Lebenden müssen für ihre aktuelle Ausgestaltung sorgen und wahrscheinlich immer wieder kämpfen - bitte ohne Gewalt!

In meinem nächsten blog möchte ich versuchen, eine Brücke zu Hans Küng und seinem "Weltethos" zu schlagen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich kann Ihnen nur zustimmen! ... Wie wahr. Und immer noch wird mit Napoleon ein enormer Kult betrieben und seiner Person regelrecht gehuldigt. Abgesehen von den vielen Toten auf den Schlachtfeldern ließ er zudem dreimal sogar seine Armee im Stich. Wir Menschen werden wohl nie aus der Geschichte lernen und ich mag hoffen, das des Menschen Reife in seiner Evolution eines Tages gedeihen wird. Leider ist dies derzeit tendenziell nicht zu erkennen.