Dienstag, 2. Januar 2018

Meine Überzeugungen: "Sinn"

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Vor diesem Beitrag möchte ich anmerken, dass ich zwar gerne philosophiere und im Laufe meines nun doch schon längeren Lebens auch vieles aufgenommen habe, was ich klugen Menschen vor mir zu verdanken habe, mein explizites Wissen über Philosophen und philosophische Schulen/Denkrichtungen aber doch sehr beschränkt ist. Das mögen mir meine Leserinnen und Leser verzeihen, falls ich einmal mit Gedanken "glänze", die "nicht auf meinem Mist gewachsen sind", ohne dass mir ihre Quelle bewusst ist. Im Regelfall habe ich eine Hochachtung vor geistigen Leistungen anderer Menschen, die das wesentliche Erbe der Vergangenheit ausmachen, und deshalb habe ich auch schon eine Vielzahl von Zitaten auf diesem blog veröffentlicht.

"Sinn", eine ganz wesentliche Kategorie! Sinnvolles Tun erfüllt mit Freude und weckt manchmal ungeahnte Kräfte. Sinnlosigkeit hingegen lähmt und macht traurig oder depressiv. Offensichtlich ist diese Sinnhaftigkeit auch mit ethischen Fragen verbunden, auch bei der Suche nach einem "Lebenssinn", der ein Kompass im individuellen Leben sein kann. Bei der Begründung von  "Sinn" in größeren Lebenszusammenhängen und unter geschichtlichem Blickwinkel wird es dann aber immer schwieriger.

Wo kommt der "Sinn" her? Ist er in der Natur angelegt, ist er ein von Menschen unabhängiges geistiges Phänomen, ist er göttlichen Ursprungs, wie es die Religionen behaupten würden?

Ich behaupte: Ohne Menschen gäbe es keinen "Sinn" in dieser Welt, er ist eine rein menschlich-kulturelle Erfindung, immer wieder neu auszuhandeln im zwischenmenschlichen und geistigen Diskurs unter den jeweils lebenden Menschen auf dieser Erde.

Das Weltall braucht keinen "Sinn" und funktioniert auch so nach eigenen Regeln. Da sind die winzigen und kurzlebigen Menschen ohne größere Bedeutung  auf ihrer verschwindend kleinen Erde in einem Zeitintervall, das auch schon in erdgeschichtlichem Maßstab von vernachlässigbarer Größe ist.

Angesichts der Verlorenheit in einer so riesigen Welt ist es nicht verwunderlich, dass die Menschheit insgesamt lange nicht die Kraft hatte, sich selbst als Basis für einen selbstgeschaffenen und selbstverantworteten "Sinn" zu begreifen. Dafür ist heute das Wissen und die Freiheit vorhanden! Aber auch heute ist noch die alte Methode am beliebtesten, den "Sinn" an einem festen Anker zu befestigen, der vorgegeben zu sein scheint und an dem man deshalb nicht rütteln darf: das ist entweder die religiöse Anbindung, in der eine Gottheit als Sinnstifter angesehen wird, oder aber die "weltliche" Lösung über irgendeine Ideologie mit einem "...ismus" als Endung, die nicht viel anders als bei der religiösen Variante einen Alleinvertretungsanspruch bei der Deutung der Welt erhebt.

Viele der hier genannten Argumente verdanke ich Erich Fromm. Ich werde in Kürze ein einschlägiges Zitat von ihm anfügen.


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