Freitag, 1. Juli 2011

Günter Kunerts alter Pharao besingt das Verwelken

.

Ältere Männer, die in kluger Weise über ihr Altern reflektieren oder es sogar ironisieren, haben etwas Faszinierendes für mich, wenn Frauen das tun, allerdings nicht minder! Da habe ich ein hervorragendes Beispiel aus der letzten Zeit, nämlich den Bericht über eine Dichterlesung von Günter Kunert in Frankfurt/O.

Ich zitiere aus dem Bericht von Uwe Stiehler, der unter dem Titel „Alter Pharao besingt das Verwelken – Günter Kunert zu Gast in Frankfurt“ am 5.5.2011 in der MOZ erschienen ist.

[…]

Und mit seinen Worten belächelt, verflucht und verdaut der 82-Jährige auch das eigene Älterwerden. Das hat er zum Beispiel in dem äußerst vergnüglichen Büchlein „Der alte Pharao spricht mit seiner Seele“ getan. Auch das stellte er in Frankfurt vor. Es ist eine Ode auf „Sauseschrittverweigerer“, eine Einladung, mit der Zeit stehenzubleiben, und eine ironische Beschreibung des eigenen Verwelkens, wenn der alte Mann zum Beispiel im Zugabteil von Eva träumt, ihren Apfel aber zurückweist. Weil der nicht altersgerecht ist.


„Danke Eva.

Aber mein Gebiss!

Der Dentist hat mich gewarnt.

Deswegen muss ich mich

der Sünde enthalten. Und

weiterschlafen

bis zur

Endstation.“

Keine Kommentare: