Dienstag, 5. April 2011

Mein Motto für den Monat April 2011: Therapeuten als Geschichtenerzähler

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Vorhin blätterte ich in einem Buch des Familientherapeuten Salvador Minuchin und fand eine Stelle, die ich bereits vor Jahren markiert hatte, weil sie mir so gut gefiel. Ein neuer Blickwinkel auf das (familien)therapeutische Geschehen! Der Therapeut als Geschichtenerzähler und Forscher! Ich gebe das Zitat hier zum Besten!

In diesem Buch geht es um eine neue Sicht der Dinge. Es handelt teils von mir, teils von meinen Theorien und meiner Therapiearbeit, stets jedoch von der Dynamik des Familiengeschehens. Es ist ein Buch voller Geschichten, denn Therapeuten sind immer Geschichtenerzähler. Wir sind wie Anthropologen, die das Leben anderer Menschen erforschen. Und genauso wie Anthropologen werden wir bei der Beschreibung des anderen unvermeidlich von unseren eigenen Erfahrungen geleitet. Der Beobachter, so unparteiisch er auch sein mag, wählt zwangsläufig das aus, was ihm wichtig erscheint, und er ordnet das Beobachtete auf sinnbezogene Weise.

Salvador Minuchin

Gefunden in: Salvador Minuchin und Michael Nichols: Familie – Die Kraft der positiven Bindung. Hilfe und Heilung durch Familientherapie. – München: Kindler 1993. S. 16.

Hervorhebungen im Zitat sind von J.L.

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