Donnerstag, 7. April 2011

Das Labyrinth der Wörter

Eigentlich wollten meine Frau und ich nur einmal zur Entspannung ins Kino gehen und einen Film ansehen, der unterhaltsam, geistreich und möglichst nicht von der üblichen "aggressiven" Machart sein sollte. Aber wir hatten fast keine Vorinformationen.

Und dann hat mich "Das Labyrinth der Wörter" so fasziniert, dass ich ihm unbedingt einen blog-Beitrag widmen möchte: Der schwergewichtige Germain (Gérard Depardieu), etwa 50 Jahre alt, vom Leben und seiner chaotischen Mutter ziemlich mitgenommen und angesichts seiner schrecklichen Schulerlebnisse fast Analphabet geblieben, lernt die 40 Jahre ältere Margueritte (Gisèle Casadesus) kennen, die ihm von nun an bei ihren täglichen kurzen Treffen Auszüge aus ihren Lieblingsromanen vorliest. Sehr fremd für Germain, aber irgendwie gelingt es Margueritte, ihn in ihre Welt der Wörter und Bildung mit hinein zu ziehen. Er kann sich diesem Sog nicht entziehen. Die Wörter ergreifen Besitz von seinem Kopf und verändern ihn. Marguerittes Augen werden immer schwächer, da liest nunmehr Germain, der alle seine Kräfte zusammennimmt, ihr mit großer Anstrengung vor. Als sie eines Tages verschwindet, weil ihre Familie nicht mehr das verhältnismäßig teure Altersheim bezahlen will, macht sich Germain auf die Suche nach ihr ... Ein modernes Märchen, gleichzeitig eine Liebesgeschichte auf verschiedenen Ebenen, zwischen Germain und Margueritte, zwischen Germain und seiner liebevollen Partnerin und zwischen Germain und den Wörtern, die ihm einen neuen Zugang zum Leben eröffnen! Und ein unschlagbarer Beweis für den Wert von Bildung! An einer Stelle sagt Germain sinngemäß, früher - ohne die Wörter - habe er viel bequemer einfach so vor sich hin leben können, jetzt sei alles viel komplizierter, weil er über alles erst einmal nachdenken müsse ...

Unbedingt hingehen!!!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für den Filtipp. Wo ist die nächszte Videothek...

Anonym hat gesagt…

Sorry wegen der Schreibfehler. Meine Finger waren wohl zu schnell...