Mittwoch, 23. Juli 2014

Wir sind Weltmeister ...

Diese Glosse wollte ich schon vor einigen Tagen schreiben, so hat sie mittlerweile Einiges an Aktualität verloren, während die vorherzusehenden Folgen dieses Ereignisses bereits stärker wahrzunehmen sind. Vielleicht ist das ja gut so.

Wir sind Weltmeister - mit stolzgeschwellter Brust! Dank sei Mario Götze, der durch sein rettendes Tor uns Deutsche vor einer tiefen Depression bewahrt hat, die jetzt stattdessen die Argentinier ausbaden müssen. Denn was zählt, ist nur der Titel, der Vize ist nicht viel wert und wird bald vergessen sein. Dünne Luft und viel Gedränge an der Spitze! Dabei spricht der Spielverlauf ja für die Gleichwertigkeit beider Mannschaften (und sicherlich noch mancher anderer aus diesem Turnier) und mit etwas anders verteiltem Glück/Pech hätten ganz andere Ergebnisse eintreten können. Aber ich gönne den deutschen Fußballern die Anerkennung ihrer großen Leistung, die es in jedem Fall war.

Wir sind Weltmeister: Zu dieser Ehre bin ich gekommen wie die sprichwörtliche Jungfrau zu ihrem Kind. Weiterer Kommentar überflüssig. Aber offensichtlich tut es Menschen gut, begeistert und stolz zu sein - ohne jeden Eigenanteil. Und solange niemand das nationalistisch ausschlachtet, ist das ja auch ok. Und wenn man sich die Biographien der deutschen Spieler über mehrere Generationen anschaut, dürfte das ja auch schon ein ziemliches Gemenge ergeben. Wir sind halt seit langer Zeit ein Einwanderungsland und ein Schmelztiegel vieler Herkünfte, wo könnte man das deutlicher sagen als ich hier in Brandenburg.

Die Weltgeschichte hat das Ereignis ohnehin schon längst geschluckt und ist zur Tagesordnung übergegangen. Kaum ein Auto fährt noch mit Fahnenschmuck. Dafür haben die unseligen Fundamentalisten und Nationalisten in aller Welt wieder das Ruder übernommen und überschwemmen die Menschen in ihrem Umfeld mit ihren Taten. Purer, sinnloser Wahnwitz an vielen Fronten, ob in der Ukraine oder im Gaza-Streifen, die den Irrsinn an anderen Stellen z.Zt. aus den Schlagzeilen verdrängt - nicht aber beseitigt haben.

Dienstag, 1. Juli 2014

Neues Label Inklusion/Integration


Ich bin dabei, mich durch meine alten Texte "hindurchzuwühlen" und mir wieder einen Überblick über meine bisherigen "Taten" zu verschaffen. Manches Ältere würde ich jetzt ändern, insbesondere die Labels, die ich damals vergeben habe. So habe ich jetzt die Kategorie "Inklusion/Integration" neu eingeführt, dafür den "Förderschulenstreit" und die "Integrationsdebatte" gestrichen. Inklusion ist weiterhin ein gesellschaftliches Reizthema und noch lange nicht in eindeutigen Bahnen, damit zusammenhängend auch die leidige (und von den Politikern, zumindestens hier in Brandenburg, bis nach den Landtagswahlen aufgeschobene) Frage, wie die Zukunft der Allgemeinen Förderschulen aussieht. Da dies die Schule meines Sohnes Paul Jakob betrifft, die er gerne noch vier Jahre lang besuchen möchte, werde ich hier wohl noch häufiger Gelegenheit haben, meine Anmerkungen zum Thema zu veröffentlichen. 

Mein Motto für den Monat Juli 2014: eigene Grenzen erkennen


JEDER MUSS WISSEN,
DASS ER ERHÄLT, WAS ER
BEWUSST ERLAUBT ODER
UNBEWUSST ZULÄSST.

Henry Cloud


Diesen Ausspruch fand ich kürzlich auf einer Vortrags-Ankündigung zum Thema "Gesunde Grenzen setzen". Den Referenten aus den USA kannte ich bisher nicht, aber sein Themenangebot klingt vielversprechend. Er wendet sich dabei besonders an kirchliche Kreise, die vielleicht traditionell besonders in der Gefahr stehen, durch falsch verstandene Nächstenliebe sich zu viel gefallen zu lassen, aber das Thema ist so universell und dürfte deshalb für viele Menschen nachdenkenswert sein.